Apple Mac Pro 2010: Pufferbatterie ersetzen

Von | 6. April 2017

Diese Anleitung zum Ersetzen der Pufferbatterie bezieht sich auf die Apple Mac Pro Computer der Baujahre 2006 bis 2013.


Die Batterie

Damit Datum, Uhrzeit und einige andere Einstellungen auch unabhängig vom Stromnetz gespeichert bleiben, besitzen auch Desktop-Computer eine Batterie, die viele Jahre zuverlässig ihren Dienst tut, oft länger als die Lebensdauer des Rechners, vor allem dann, wenn er als technisch überholt ausgemustert wird. Lässt die Batterie nach, “vergisst” der Computer nicht nur einige Einstellungen, sondern es kann auch zu Problemen beim Starten kommen. Mein Mac Pro 5,1 (Mitte 2010) wird bald sieben Jahre alt, deshalb habe ich ihm eine neue Pufferbatterie spendiert.

 

Die Originalbatterie 2032. 3V

 

2032

Die flachen Knopfbatterien vom Typ 2032 werden sehr oft als Pufferbatterien eingesetzt, schon in meinem Jahrzehnte alten Synthesizer Oberheim Matrix 6R befand sich dieser Typ – allerdings fest angelötet. Das ist beim Mac zum Glück nicht der Fall. Es handelt sich genau genommen um eine BR 2032 mit einer Spannung von 3 Volt. So steht es auch in der Betriebsanleitung des Apple Mac Pro. Allerdings ist es nicht leicht, eine Batterie mit der Bezeichnung BR 2032 zu bekommen (vielleicht beim Apple Händler, aber da habe ich nicht gefragt). Im Internet habe ich nur einen Großhändler gefunden, der laut Webshop ausschließlich an Unternehmen verkauft. Üblicherweise gibt es diese Batterien mit der Bezeichnung CR 2032. Sie haben die gleiche Größe, ebenfalls 3V und sind offenbar baugleich. Da ich die CR 2032 zu Hause hatte, habe ich das ausprobiert und erwartungsgemäß funktioniert es.

 

Wo ist sie denn?

Pufferbatterien befinden sich immer auf einer Platine, normalerweise auf dem Motherboard. Obwohl die Mac Pro Tower von 2006 bis 2013 fast identisch aufgebaut sind, weiß ich nicht, ob die Batterie bei jedem Modell so gut versteckt ist, wie beim Baujahr 2010. Hier hat die Grafikkarte doppelte Breite, nimmt also den Platz von zwei PCIe-Steckplätzen ein. Und man kommt nur an die Batterie heran, nachdem man die Karte ausgebaut hat, denn sie befindet sich direkt darunter!

Bitte zum Vergrößern jeweils auf die Abbildung klicken!

 

Zum Ausbau der Grafikkarte Abdeckung nach links schieben (grüner Pfeil).

 

Kartenspiel

Nach dem Abnehmen der Seitenverkleidung (Sperrhebel hinten am Mac hochklappen!) sieht man die rote ATI-Grafikkarte. Die Grafikkarte ist ab Werk eingebaut, sonst gäbe es kein Bild auf dem Monitor. Zusätzliche Steckplätze erlauben den Einbau von PCI-Express Erweiterungskarten. Ich verwende zwei davon, eine für USB 3.0 (auf dem Foto zu sehen) und eine Sonnet Tempo SSD Pro, die hier bereits ausgebaut ist. Auch der Metallstreifen, der mit zwei Rändelrädern befestigt wird, um die Karten festzuhalten, ist auf den Fotos schon entfernt worden.

Weil nicht jeder gleich das Manual zur Hand hat (beim Modell 2010 nur als PDF vorhanden), hier noch ein Tipp: Um eine Steckkarte mit voller Baulänge, wie die Grafikkarte herauszunehmen, muss die graue Abdeckung links nach hinten geschoben werden. Der grüne Pfeil in der Skizze zeigt auf die kreisförmige Markierung, die den vorgesehenen Druckpunkt kennzeichnet. Ein bisschen hakelig ist es schon.

 

Fingerübung

Auch nach Ausbau aller Erweiterungskarten ist der Platz zum Hantieren nicht gerade üppig. Die Befestigungsklammer an der Batteriehalterung (blauer Pfeil in der Skizze) muss für den Batterietausch leicht angehoben werden. Die Befürchtung, sie könnte abbrechen ist vielleicht übertrieben, war bei mir aber vorhanden. Schwierigkeitsgrad der Aktion: irgendwo zwischen “kinderleicht” und “Verdammter Mist, ich glaube, das kriege ich nie hin!” Bei mir schwankte das Gefühl zwischen beiden Extremen.

Fertig!

Die neue Batterie sitzt drin und sollte für viele Jahre halten. Neben der Batteriehalterung ist ein kleiner Reset-Knopf. Die Bedienungsanleitung sagt nichts darüber. Ich habe ihn gedrückt – hat nicht geschadet.

 

Zur Ergänzung der Skizze noch zwei Fotos:

 

Die rote ATI-Grafikkarte benötigt 2 Steckplätze

 

Nach dem Entfernen der Grafikkarte wird die Pufferbatterie sichtbar.

 

Auch im Jahr 2017 ist mein Mac Pro 2010 noch eine gute Musik-Workstation, eine Neuanschaffung habe ich noch nicht geplant. An den Leserzahlen meiner Artikel zum Thema “aufrüsten” kann ich erkennen, dass ich da nicht allein bin.

Hier die Links zu meinen anderen Artikeln zum Thema:

Apple Mac Pro Grafikkarte austauschen

Apple Mac Pro aufrüsten

Mac Pro 2010 (weiter) aufrüsten

Mac Pro 2010 noch weiter aufrüsten

Sonnet Allegro USB 3.0 4-Port PCIe

Test: Sonnet Tempo SSD Pro

Meine aktuellen Testberichte und mehr zum Thema Musik immer hier…

 

Ein vollständiges Inhaltsverzeichnis meiner Artikel auf facebook hier…

7 Gedanken zu „Apple Mac Pro 2010: Pufferbatterie ersetzen

  1. Ulf

    Hallo Jürgen,
    ein wenig abseits von deinem Artikel (wegen des Schlusssatzes mit den Leserzahlen):
    Der Mac Pro von damals (hatte allerdings etwas weniger Kerne als du) war schon eine gute Maschine. Aber ich habe ihn verkauft und habe inzwischen iMacs. Der Grund war vor allem, dass mir der Stromverbrauch des Mac Pro zu hoch war. Das war und ist einfach nicht mehr zeitgemäß, wenn da im Leerlauf schon 150 Watt verbraten wurden. Bei Last ging es dann auf 300 Watt und mehr …
    Ich bin jedenfalls gespannt, was Apple wieder mit dem Mac Pro vor hat. Der aktuelle Papierkorb Mac Pro ist cool, aber eigentlich unakzeptabel vom Preis und der Ausstattung her. Das angekündigte wieder modularere System macht einfach Sinn. Mal sehen, ob ich irgendwann mal wieder zum Mac Pro zurückkehren werde. Mit meinen bisher zwei 27-Zoll-iMacs war ich jedenfalls zufrieden.
    Viele Grüße, Ulf

  2. Jürgen Drogies Beitragsautor

    Hallo Ulf,
    ich finde die Aussicht auf die angekündigte Neuentwicklung auch spannend. Obwohl mein aktueller Rechner von 2010 noch sehr gut funktioniert, besteht immer die Möglichkeit, dass ein Defekt auftritt, für den es keine Ersatzteile mehr gibt. Ich hoffe sehr, dass ein Mac auf den Markt kommt, der mit 6 Kernen soviel leistet, wie mein Pro mit seinen 12. Und zu einem erschwinglichen Preis natürlich, die CPUs von AMD sollen ja günstiger sein, als die von Intel. iMac 27 Zoll (möglichst mit Retina Display) ist klasse, würde ich mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch anschaffen, wenn ein Neukauf nötig wäre.
    Beste Grüße, Jürgen

  3. Jörn

    Auf die neuen Mac Pro bin ich auch neugierig. Aber “nur so”. Nicht mit ernsthaftem Kaufinteresse.

    Was das Wort “erschwinglich” betrifft, hat Apple vermutlich wieder ganz eigene Vorstellungen. Den noch aktuellen Mac Pro finde ich schon krass überteuert. Ich sehe für mich auch keinen Grund, einen Mac Pro zu kaufen. Der iMac ist für mich die ideale Maschine.

  4. Jürgen Drogies Beitragsautor

    Bei großen Sampling-Libraries für die DAW ist viel Speicher von Vorteil. Ich habe im Pro 64 GB eingebaut – nicht die teuersten RAM-Module. Bei den neuen Laptops muss man den Speicher von Apple bestellen und kann nicht selbst später aufrüsten. Ich weiß nicht, wie weit das für den aktuellen iMac gilt. Bei entsprechend vielen CPU-Kernen ( 6, 8 oder 12) kann man viele Plug-ins gleichzeitig verwenden. Vielleicht leistet ein zukünftiger Pro mit 6 Kernen wegen verbesserter Technik genauso viel, wie der alte mit 12. Zur Zeit könnte ich mir den mit 12 auf keinen Fall leisten. Mein Mac Pro feiert dieses Jahr den siebten Geburtstag und ist noch sehr fit. Aber falls ein wichtiges Bauteil ausfällt, wird es keinen Ersatz dafür geben. End of Life, aus die Maus. Aber ich bin Optimist 🙂

  5. Uli

    Mein 8-Kerner ist von 2008 und läuft immernoch fast problemlos. Ist die Tastatur an einem Port hinten am Mac angestöpselt, kommt es immer wieder leider zu Ausfällen, mal funzt sie, mal nicht. Ärgerlich. Nun hängt sie halt an einem Hub. Die kleine Standardgrafikkarte fiel schon mehrfach mit bizarren Mustern auf dem Bildschirm aus. Ich hatte mir eine coole, oder besser heiße Anleitung im Netz gesucht um sie evtl. wieder in Gang zu bringen. Mittlerweile hat sie, nach einem weiteren Ausfall, schon zweimal “Backen” hinter sich. Also Backofen bei ca. 200 Grad vorheizen, dann die von Kunststoffteilen, Lüfter und Kühler befreite Karte für 20 Minuten durchgaren lassen. Danach gut abkühlen lassen und mit neu aufgetragener Wärmeleitpaste den Kühler aufsetzen. Hielt beim letzten Mal immerhin gute zwei Jahre und jetzt funktionierte sie auch wieder. Unabhängig davon hatte ich mir noch zwei gebrauchte Radeons gesichert. Eine davon ist eider auch vor kurzem asgefallen. Mal schauen, ob ich sie auch noch mal durch Backen reaktivieren kann.

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