Test: IK Multimedia iRig HD2

Von | 3. Dezember 2016

Das mobile Gitarren-Interface IK Multimedia iRig HD2 ist ein Gerät der Spitzenklasse für iPhone, iPad, Mac und PC. Die reichhaltige Ausstattung erfüllt alle Anforderungen live und im Studio.

Blick zurück

Es war im Jahr 2007, als ich für Musician’s Life das Gitarren/USB-Interface Stealth Plug von IK Multimedia getestet habe. Das war schon toll, mobil am Laptop Gitarre aufzunehmen! Im gleichen Jahr kam das erste iPhone auf den Markt und erst 3 Jahre später das iPad.

The next level

Ein Jahrzehnt später hat sich die Welt weiter gedreht. iPhones sind kleine Computer und für professionell klingende Aufnahmen geeignet, genau wie iPads, Laptops und Desktop-Rechner. Das iRig HD 2 bietet mit 96kHz und 24-bit A/D-Wandler die besten Voraussetzungen für technisch hochwertige Aufnahmen.

 

Foto: IK Multimedia

Foto: IK Multimedia

 

iRig HD 2 – das ist neu

Das erste iRig HD habe ich leider nicht getestet; hier die Verbesserungen beim iRig HD2 im Vergleich zum Vorgängermodell:

  • 96kHz Digital Audio, 24-bit A/D-Wandlung
  • 1/4“ Verstärker-Ausgang, schaltbar auf „FX“ oder „Thru“
  • 1/8“ Kopfhörer-Ausgang mit Vorverstärker und Lautstärkeregelung
  • Clip für Mikrofon-Stativ und Klettband
  • Software AmpliTube 4 für Mac/Pc
  • kostenloser Download der Vollversion AmpliTube for iOS (App Store)

 

In the box

Wie die anderen iRig-Produkte kommt auch das iRig HD 2 in einer attraktiven Verpackung. Und wie bei den anderen von mir getesteten iRig-Geräten muss ich aufpassen, dass beim Öffnen der Karton nicht einreißt – aber das liegt an meiner allgemeinen Ungeschicklichkeit mit Verpackungen 😉

Dieses mal ist alles gut gegangen – deshalb hier ein Foto:

Foto: Jürgen Drogies

Foto: Jürgen Drogies

 

Plug and Play

Nach dem Auspacken habe ich mein Gitarrenkabel an den Klinken-Input mit dem Gitarren-Symbol angeschlossen und das iRig HD 2 mit dem mitgelieferten Kabel über USB mit meinem Mac verbunden. Apples Core Audio sorgte dafür, dass das Gerät sofort in den Audio-Einstellungen von Logic Pro X auftauchte (mit jeder anderen DAW wäre das auch gegangen) und als Input-Gerät gewählt werde konnte. – Fertig!

 

Foto: Jürgen Drogies

Foto: Jürgen Drogies

 

Klein aber vielseitig

Obwohl es ohne irgendeine Installation sofort funktioniert, lohnt sich die nähere Beschäftigung mit dem Interface. Ein zweites Anschlusskabel mit einem Lightning Stecker zur Verbindung mit einem iOS-Gerät gehört zum Lieferumfang. Auf der Interface-Seite haben beide Kabel einen micro USB-Stecker.

 

micro USB und Kopfhörer-Anschluss. Foto: IK Multimedia

micro USB und Kopfhörer-Anschluss. Foto: IK Multimedia

 

Der 1/8“ Kopfhörer-Ausgang überträgt nicht nur das Signal der Gitarre beim Spielen, sondern dient auch dazu, beim Mehrspur-Recording bereits aufgenommene Tracks zu hören. Diese Kopfhörerbuchse sorgt außerdem dafür, dass es auch beim iPhone 7 kein Abhör-Problem gibt. Weil die Kopfhörerbuchse die volle Dynamik und den vollen Frequenzgang ausgibt, eignet sie sich auch zum Anschluss an ein Mischpult, beispielsweise beim Live-Recording.

Auf der Oberseite zeigt eine LED den Pegel an. Der Pegel lässt sich seitlich am Gerät mit dem „Gain“-Rädchen an die Gitarre und das Aufnahmegerät anpassen. Im Ruhezustand, wenn das Interface vom Host-Gerät mit Strom versorgt wird, leuchtet die LED blau, wenn ein Signal anliegt, grün/orange/rot.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Lautstärkeregelung für Kopfhörer. Außerdem befindet sich hier der Umschalter FX/THRU. Neben dem Gitarren-Input besitzt das Rig HD 2 nämlich noch eine weitere 1/4“ Klinkenbuchse, den amplifier output. Mit dem Schalter kann man bestimmen, ob das trockene Signal (THRU) oder das Signal, das im Aufnahmegerät bereits mit Effekten bearbeitet wurde, zu einem optional angeschlossenen Verstärker weitergeleitet wird Auf diese Weise lässt sich beim Live-Spiel ein Computer, iPad oder iPhone auf dem eine Software wie AmpliTube 4 läuft, als Effekt-Rack einschleifen.

 

1/4" Klinkenanschlüsse für Gitarre und Amp. Foto: IK Multimedia

1/4″ Klinkenanschlüsse für Gitarre und Amp. Foto: IK Multimedia

 

Weil die seitlichen Bedienelemente leicht vertieft angebracht sind, können sie nicht so leicht versehentlich verstellt werden.

 

Stabil und praktisch

Mein anfangs erwähntes Interface IK Multimedia Stealth Plug von 2007 funktioniert übrigens immer noch tadellos. Genauso solide wirkt auch die Verarbeitung des iRig HD 2. Während sich das Stealth Plug mit fest angebrachtem Klinken- und USB-Kabel nach dem Prinzip „Let it swing“ in der Mitte der Kabel-Verbindung befindet, lässt sich das neue Gerät besser platzieren. Auf der Bühne kann man es sogar sicher an einem Mikrofonstativ befestigen, dazu gibt es einen Clip auf der Rückseite und ein passendes Klettband wird auch mitgeliefert. Das Gehäuse ist matt schwarz und hat eine leicht nachgiebige Oberfläche. Damit werden Stöße abgefangen und Kratzer vermieden, wie sie bei blanken Geräten aus hartem Material schnell entstehen können. Das ist alles sehr praxistauglich!

 

AmpliTube 4 an Bord

Das Rig HD 2 funktioniert mit jeder Recording- und Effekt-Software. Ein Top-Produkt ist die mitgelieferte Software AmpliTube 4. Während es davon eine Free-Version gibt, bekommt der Besitzer des iRig HD 2 eine Lizenz für die Vollversion für iPhone, iPad oder Mac/PC.

 

AmpliTube 4 Plug-in mit dem als "Red Pig" bekannt gewordenen Marshall Amp.

AmpliTube 4 Plug-in mit dem als “Red Pig” bekannt gewordenen Marshall Amp.

 

Die iOS-Version von AmpliTube 4 umfasst 26 gear models. Die Software für Mac/PC enthält 9 verschiedene Amps, 10 Stomp-Boxen, 10 Lautsprecher-Boxen, Mikrofon-Simulationen, Rack Effekte, Tuner, Recorder und Looper. Genaueres darüber in meinem Testbericht hier…

 

AmpliTube 4 lässt sich durch zahlreiche weitere gear models erweitern, wie beispielsweise die Fender-Collection, MESA/Boogie-Collection, Orange-Collection und Collections, die die Ausrüstung berühmter Gitarristen wie Jimi Hendrix oder Slash nachbilden.

 

Technische Daten und Kompatibilität

Damit dieser Artikel nicht zu unübersichtlich wird, die detaillierte Liste der „Specs“ und Systemanforderungen auf der Website von IK Multimedia hier…

 

Fazit

Wer ein Gitarren-Interface für iOS-Geräte oder Mac/PC sucht, kann mit dem Rig HD 2 nichts falsch machen. Die Technik ist auf dem neuesten Stand und der Sound deshalb klar und unverfälscht. Sehr sinnvoll finde ich den Gain-Regler, mit dem man den Pegel individuell an seine Gitarre und die Ausrüstung anpassen kann. Die Vollversion von AmpliTube 4 als Bonus versorgt den Gitarristen mit einem der besten Programme für virtuelle Gitarren-Anlagen.

Kurz gesagt: Klein – schwarz – praktisch – gut!

Preis incl. MwSt: €121,99

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Hersteller: IK Multimedia

 

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Ein Gedanke zu „Test: IK Multimedia iRig HD2

  1. Bernd R.

    Leider haben es die Entwickler wirder nicht geschafft auch einen Stromversorgung für den Lap/ IPad Phone
    mit zu integrieren, warum nicht, für den Dauerbetrieb ungeeignet, leider!!!

Kommentare sind geschlossen.