Test: IK Multimedia – SampleTank 4

Von | 16. März 2019

Mit der Version SampleTank 4 wird IK Multimedias Sampling- und Groove-Software zur virtuellen Workstation, Stand-Alone oder als Plug-in. Sound-Engine und Disk-streaming wurden verbessert. Die MAX-Version umfasst 260 GB Content und 8000 Instrument-Presets.

Drei Versionen von SampleTank 4 mit unterschiedlichem Umfang an Sampling-Material sind erhältlich: SampleTank 4 SE, SampleTank 4 und SampleTank 4 MAX.

IK Multimedia SampleTank 4, 3 Versionen
IK Multimedia SampleTank: 3 Versionen

Neu in SampleTank 4

Die neue Versionsnummer steht für eine neue SampleTank-Generation. Der Sampling-Content wurde verbessert und ganz erheblich vergrößert. Bei der Version SampleTank 4 MAX, die ich hier getestet habe, bedeutet das: Von 26O GB Sampling-Material sind 200 GB neu, im Vergleich mit dem Vorgänger SampleTank 3. Das User-Interface ist jetzt skalierbar, das heißt, die Darstellung lässt sich vergrößern, wobei die Grundeinstellung schon eine Menge Platz auf dem Monitor benötigt. Ich empfinde die Größe als Vorteil, denn die winzigen Bedienelemente bei den Produkten anderer Hersteller habe ich schon oft als anstrengend empfunden. Viele Beschriftungen hätte ich allerdings gern etwas heller, sie sind grau auf schwarz. Die Anordnung der Bedienelemente ist erfreulich übersichtlich. Wer IK Multimedias Syntronik kennt, wird sich mit SampleTank 4 schnell zurechtfinden. Die neuen Funktionen sind in gleicher Gestaltung teilweise auch dort vorhanden. SampleTank 4 bietet neben dem Browser und der Layer-Seite noch einen Player, bei dem als Funktionen Arpeggiator, Strummer und Phraser einstellbar sind. Wird ein Loop geladen, dient der Player als Loop-Manager. Im Vergleich mit SampleTank 3 gibt es in der Version 4 jetzt 13 zusätzliche Effekte, das ergibt insgesamt 70.

SampleTank 4 Plug-in
IK Multimedia SampleTank 4 als Plug-in

Hier als Stand-Alone auf dem Laptop (13 Zoll):

IK Multimedia SampleTank 4, Standalone. Das
IK Multimedia SampleTank 4, Standalone. Das Interface unterstützt das Retina-Display.

Installation

Obwohl es eine boxed-Version gibt, ist die Download-Methode wohl am üblichsten. Das funktioniert dann mit dem zuvor heruntergeladenen IK Multimedia Authorization Manager. Man gibt die Seriennummer ein, was praktischerweise auch mit Copy and Paste möglich ist. Der Download des Programms geht recht schnell, aber der Sampling-Content benötigt natürlich Zeit, je nach Internet-Geschwindigkeit sogar viel Zeit. Nach dem Log-in findet man in der User Area unter „My Products“ das registrierte Produkt. Die Schaltfläche „Sounds Download“ führt zu einem Fenster mit der Auswahl zwischen Mac und Windows. Ein Klick auf „SampleTank 4 Instruments“ lässt die Liste der Sound-Files erscheinen. Im Falle der MAX-Version sind es mehr als 90 komprimierte Objekte, die jeweils nach dem Download entpackt werden müssen. Jedes Sound-File enthält einen Installer; vor der Installation ist es möglich, ein Speicher-Volume auszuwählen. So lässt sich anstelle des System-Volumes auch ein externes Speichermedium als Ziel bestimmen oder sogar mehrere. Es ist nicht notwendig, die Objekte nacheinander zu laden. Wenn man mehrmals das Pop-Up öffnet und ein File zum Download wählt, werden mehrere Downloads gleichzeitig in Gang gesetzt. Ich habe versucht, ungefähr 20 Objekte gleichzeitig über Nacht zu laden. Das war keine so gute Idee, denn leider wurde mitten in der Nacht der Internet-Stream unterbrochen. Mit Geduld und in kleineren Portionen ging es dann aber am nächsten Tag.

Über den Test

Bei mehr als 8000 Instrument-Patches ist es nicht möglich, jedes einzelne zu testen. Meine Beschreibungen und Hörbeispiele sind also mehr auf der Grundlage von Stichproben entstanden. Stand-Alone habe ich einzelne Sounds ausprobiert, überwiegend habe ich aber IK Multimedia SampleTank 4 als Plug-in zusammen mit Logic Pro X benutzt. So wurden die Hörbeispiele produziert.

Der Instrument Browser

Für die Suche nach einem Instrument und einem speziellen Sound gibt es den Browser, der mit einem Klick auf das Notensymbol ganz oben links aufgerufen wird. In der ersten Spalte sieht man die installierten Libraries, ganz oben die von SampleTank 4, darunter SampleTank 3 und zugekaufte Sound-Packs. Wenn man IK Multimedia Syntronik und Miroslav Philharmonik besitzt, lassen sich auch diese Sounds hier laden und mit den vielen Bearbeitungsmöglichkeiten von SampleTank 4 editieren. Über die Spalten zwei und drei wird die Suche nach Kategorien gefiltert, dabei ist auch eine Mehrfachauswahl möglich. In der vierten Spalte erscheinen die Suchergebnisse. Auch eine Suche durch eingetippte Begriffe ist möglich (Lupen-Symbol).

Suchen, Auswählen und Laden im Browser kann auch per MIDI erfolgen. Die Funktionen können vom Benutzer mit MIDI-Befehlen verknüpft werdem. Am einfachsten geht es aber mit einem Keyboard der Serie IK Multimedia iRig Keys, I/O, dort ist die Steuerung schon vorprogrammiert.

IK Multimedia SampleTank 4, Piano
IK Multimedia SampleTank 4, Piano

Die Abbildung zeigt, dass ich ST4“, „Piano“ und „Acoustic“ als Suchkriterien verwendet habe. Wenn ich jetzt das erste Suchergebnis in Spalte 4 mit Doppelklick lade, erlebe ich eine Überraschung, denn der Sound „Bad Stories“ klingt verhallt und bedrohlich, mehr nach einem Horrorfilm, als nach einem klassischen Grand Piano. Das liegt daran, dass alle Presets zum C7 Grand in alphabetischer Reihenfolge angezeigt werden. Wird das sechste Suchergebnis „C7 Grand Classical“ gewählt, erklingt nach kurzer Ladezeit – von einer SSD ca 3 Sekunden – ein sehr schöner Piano-Sound. Die Ladezeiten wurden in SampleTank 4 optimiert und sind erstaunlich kurz, man muss sich aber klar darüber sein, dass es sich immer um Samples handelt, die jeweils mit Doppelklick geladen werden müssen, ein einfacher Klick zur Auswahl reicht nicht.

Die Effekte

Auch „C7 Grand Classical“ verfügt bereits über Soundeffekte. Schaltet man diese aus, klingt es immer noch sehr gut, vielleicht sogar genau wie gewünscht. Sobald in der Spalte „Instruments“ ein Preset ausgewählt wurde, erscheint in der „Info“-Spalte rechts eine Abbildung des Instruments mit einer kurzen Beschreibung des Sounds. Hier werden auch die verwendeten Effekte abgebildet.

IK Multimedia SampleTank 4, Effects Rack
IK Multimedia SampleTank 4, Effects Rack

Nach dem Umschalten auf die Effekte-Ansicht, ist das Effects-Rack mit einer großen Darstellung der Effektgeräte zu sehen. 5 der 70 vorhandenen Module lassen sich hier jeweils für jeden der 16 Parts einsetzen. Ein Auswahlmenü wird per „Mouse-Over“ im Kopfbereich eines FX-Slots sichtbar, ebenfalls ein Ein/Ausschalter; genauso ist es bei bereits geladenen Effekt-Modulen. Auch ein Ein/Aus-Schalter für alle Effekte gleichzeitig ist vorhanden. Im Mixer lassen sich noch zusätzliche Send-Effekte über 4 Aux-Wege einschleifen. Die voreingestellten Effekte beim Preset „C7 Grand Classical“ bieten Raum-Simulation, Hall, Klangregelung und Kompression, die ersten beiden sind allerdings ganz speziell. Der Effekt „Acoustic Resonance“ fügt typische Piano-Resonanzen hinzu, 9 verschiedene FX-Presets stehen dafür zur Auswahl. Dieses Modul lässt sich auch auf Gitarren-Resonanzen einstellen. Der Effekt im zweiten Slot heißt „Piano Lid“ und ist für den Öffnungswinkel des Piano-Deckels zuständig.

Das C7 Grand Piano, Preset “Classical”

Die Macros

Die Keyboard-Darstellung am unteren Rand des SampleTank-Fensters lässt sich rechts daneben mit dem Drehregler-Symbol auf Macros umschalten. Acht Drehregler dienen zur Reglung der Parameter, die für das jeweilige Instrument am wichtigsten sind. Beim Piano sind beispielsweise Deckelöffnung und Anschlaggeräusche dabei, bei E-Gitarren gehören Einstellungen für virtuelle Amps und Lautsprecher dazu.

Neben einer Reihe von akustischen Pianos sind auch E-Pianos in IK Multimedia SampleTank 4 vorhanden. Für das nächste Beispiel habe ich das Wurlitzer ausgesucht. Zuerst hört man das E-Piano mit dem voreingestellten Jazz-Chorus und im zweiten Durchgang ohne diesen Effekt.

IK Multimedia SampleTank 4, Instrument-Browser
IK Multimedia SampleTank 4, Instrument-Browser

In der Info-Spalte werden die Funktionen der Macro-Regler gelistet. Ich habe hier von der Keyboard- zur Macro-Regler-Darstellung umgeschaltet, wo im unteren Bereich die vorprogrammierten Einstellungen zu sehen sind und editiert werden können. Mit dem kleinen Ein/Aus-Schalter links neben der Miniaturdarstellung der Effektgeräte lassen sich alle Effekte auf einmal deaktivieren. Im Hörbeispiel erklingt zuerst das Preset im Original mit Chorus-Effekt, danach kommt die gleiche Tonfolge ohne Chorus.

Das Wurlitzer E-Piano, mit und ohen Choruseffekt

Multis

Multis sind Sound-Zusammenstellungen, die mehr als einen der 16 Parts belegen. Bis zu 16 verschiedene Instrumente sind möglich, das können aber auch die einzelnen Instrumente eines Drum-Kits sein, wie im nächsten Beispiel. Während einzelne Instrumente in der Spalte „Instrument“ eines Parts gewählt werden, lädt man Multis über das Display in der Mitte der roten Kopfleiste, das in der Grundeinstellung „SampleTank 4 Multi“ anzeigt.

Für das nächste Beispiel habe ich das Multi „Neil Pearl Kit“ geladen. Weil Drum-Sounds jeweils mit einer einzigen MIDI-Note getriggert werden, konnte ich für alle einen gemeinsamen MIDI-Kanal verwenden. Alle Spuren in Logic haben die Einstellung: Kanal Inst 1. MIDI-Kanal: Alle.

IK Multimedia SampleTank 4, Multi
Neil Pearl Drums, Multi

In SampleTank 4 ist in der Abbildung Part 3 ausgewählt, „Neil Pearl Toms“. Das Keyboard zeigt deshalb nur Tasten mit Tom-Sounds. Eine Ausnahme ist die Taste C0, die als Funktionstaste eine Sequenz auslöst. Die Tasten von F1 bis D2 sind für Standard-Tom-Klänge verschiedener Tonhöhe. Von B4 bis D6 finden sich Doppel- und Kantenschläge.

Multi: Neal Pearl Kit

Die Funktionstaste C0 löst ein ganzes Schlagzeugsolo aus. So lässt sich unkompliziert der Klangcharakter des Drumkits beurteilen.

Neal Pearl Schlagzeugsolo, ausgelöst durch Keyswitch

Sobald ein anderes Drumkit gewählt wird, ändern sich die Sounds entsprechend dem Musikstil. Obwohl ich für das nächste Hörbeispiel dieselbe Sequenz benutzt habe, wie beim Neil Pearl Kit, verleiht das Multi „Hip Hop Kit 6“ dem Beat einen völlig anderen Charakter.

Hip-Hop Kit

Vor allem Drums werden häufig lieber über Pads, als mit einem Keyboard eingespielt. In der Ansicht „Virtual Pads“ lassen sich Parts und MIDI-Noten für einen MIDI-Controller mit Pads konfigurieren. 8 – 64 Pads lassen sich verwenden.

IK Multimedia SampleTank 4, Pads
Hier lässt sich ein MIDI-Pad-Controller konfigurieren

User-Multis

Für eigene Multis lädt man die gewünschten Instrumente jeweils in einen Part und hat dann die Möglichkeit, die Zusammenstellung als Multi zu speichern. SampleTank 4 als Plug-in ist dann ein Mehrkanal-Instrument innerhalb eines DAW-Tracks mit eigenen Effekten, Player-Funktionen und Mixer. Logic funktioniert so, dass ein einzelner Track jeweils nur von einem einzigen Prozessor-Kern berechnet wird. Das gilt dann auch für eine Instanz von SampleTank 4. Um die CPU-Last zu verteilen, kann es besser sein, mehrere Sample-Tank Instanzen zu verwenden, anstatt 16 Parts in einer Instanz unterzubringen.

Meine eigene Zusammenstellung für das nächste Beispiel hat 6 Parts: Drums, Bass, E-Gitarre (Power Chords), Synth-Lead, Wurlitzer E-Piano und Akustikgitarre. Dazu musste ich in Logic Pro X ein Software-Instrument des Typs „Multitimbral“ erzeugen. Beim Test von SampleTank 3 hatte ich den Versuch gemacht, Sounds aus zahlreichen Genres innerhalb von 16 Parts in einem Musikstück zu verarbeiten. Das Ergebnis klingt aus musikalischer Sicht unbefriedigend, da helfen die besten Sounds nichts. Dieses Mal habe ich mich auf 6 Instrumente beschränkt. Es wurden Presets einschließlich der zugehörigen Effekte benutzt, allerdings habe ich an den Effekten die Einstellungen verändert. Im SampleTank 4 Mixer habe ich zusätzlich einen Hall als Send-/Return-Effekt verwendet. Bei allen Parts habe ich das kleine Vorhängeschloss aktiviert, um sie vor versehentlichem Löschen zu schützen.

IK Multimedia SampleTank 4, Multi
Multi mit 6 Parts, für den Test zusammengestellt
Ein kurzes Multi-Demo mit 6 Instrumenten

Die Player-Page

Auf der Player-Page kann man zwischen Arpeggiator, Strummer und Phraser umschalten. In meinem Multi-Beispiel habe ich für Part 6 eine Akustikgitarre benutzt. Dazu habe ich die Funktion Strummer eingesetzt. Hier gibt es ebenfalls Presets, ich habe aber ein eigenes Pattern mit 8 Steps erzeugt, das zu meinem Demo passt.

Der Strummer

Mit dem Strummer werden Gitarrenakkorde gespielt, bei denen die Töne nicht gleichzeitig, sondern wie beim richtigen Gitarrenspiel kurz hintereinander erklingen. Dabei kann der Anschlag abwärts oder aufwärts und mehr oder weniger betont erfolgen.

Für Rhythmus-Patterns sind bis zu 32 Steps möglich und es gibt viele Feineinstellungen. So lässt sich die Step-Rate zwischen einer 640stel und einer ganzen Note einstellen. In meinem Beispiel sind es 8tel. Die Intensität des Saitenanschlags, die Länge des Ausklangs, Swing und mehr kann geregelt werden.

IK Multimedia SampleTank 4, Strummer
Mein selbstgemachtes Strumming-Pattern

Die roten Blöcke sind die einzelnen Steps. Sie sind direkt durch Ziehen mit dem Mauszeiger veränderbar. Ihre Höhe bestimmt den Velocity-Wert und damit die Lautstärke. Die Breite lässt den Sound kürzer oder länger klingen, auf Wunsch auch über mehrere Steps, wie es hier bei den ersten beiden Blöcken der Fall ist. Die umschaltbaren roten Pfeile darunter geben an, ob ein Abschlag oder Aufschlag gespielt wird. Es gibt einen automatischen Modus, bie dem die Akkorde und Patterns über die Tastatur gewählt werden und einen manuellen. In der Einstellung „Auto“ lassen sich den Tasten C2 bis B2 beliebige Akkorde zuordnen, die dann mit einer einzelnen Taste gespielt werden. Eine zweite Taste zwischen C3 und B3 dient zur Wahl verschiedener Patterns; mit C4 und D4 können einzeln ausklingende Akkorde in unterschiedlicher Anschlagsart gespielt werden. Der Modus „Manuell“ erfordert, dass die vollständigen Akkorde gegriffen werden. Wird die Latch-Funktion aktiviert, spielt der Strummer so lange den gleichen Akkord, bis ein neuer gespielt wird.

Der Strummer hat eine Auto-Chord Funktion und einen manuellen Modus.

Wenn man es einzeln anhört, klingt das OK. Innerhalb eines Multis klingt es für mich so, als wenn die Akustikgitarre etwas hinter dem Beat ist. Das ist auch kein Wunder, denn ein Gitarrist schlägt die Saiten kurz vorher an, sodass die Betonung genau auf dem Beat liegt. Ich empfehle deshalb, für Strumming eine eigene DAW-Spur mit einer einzelnen Instanz von SampleTank 4 zu verwenden, man kann diese Spur dann mit etwas negativem Delay vorziehen. Dann groovt es auch mit Strummer!

Der Arpeggiator

Besonders Synthesizerklänge klingen oft attraktiv mit einem Arpeggiator, der zwar verglichen mit einem virtuosen Tastenspieler mehr nach einer Maschine klingt, aber das ist hier gerade der Reiz. IK Multimedias SampleTank 4 enthält einen Arpeggiator mit umfangreichen Programmiermöglichkeiten. Die Bedienung entspricht im Großen und Ganzen dem bereits vorgestellten Strummer. 

IK Multimedia SampleTank 4, Arpeggiator
IK Multimedia SampleTank 4, Arpeggiator

Im ersten Beispiel ist ein voreingestellt Arpeggio zu hören, danach kommt, mit verschiedenen Sounds, das von mir eingestellte Pattern, das in der Abbildung oben zu sehen ist.

Die Phrasen

Wie der Name schon sagt, werden mit dem Phraser gesampelte Tonfolgen abgespielt, kurze Melodien oder Riffs. Jede Phrase, die im linken Teil des Fensters unter „Presets“ geladen werden kann, lässt sich rechts einer Note zuordnen und dann über das Keyboard oder den Pad-Controller triggern. Auch selbstgemachte Phrasen können verwendet werden, wenn sie vom User im Patterns Ordner abgelegt wurden. Sie müssen dem Format Standard MIDI-File Typ 0, Kanal 1 entsprechen und entsprechend der im Manual angegebenen Regeln benannt werden.

Loops

Loops sind als Kategorie im Instrument Browser zu finden. Mehrere Variationen lassen sich per Keyswitch abrufen. 

IK Multimedia SampleTank 4, Loop Keyswitches
IK Multimedia SampleTank 4, Loop Keyswitches

Hier zwei Beispiele, Electronic Pop und Percussion Loop 100BPM:

Umschaltung der Artikulationen mit Keyswitch

Layers

Der Layers Editor zeigt die Keyboard-Belegung von bis zu 16 Parts an. Hier können Sounds geschichtet werden, dabei lässt sich für jeden Part die Tastaturzone bestimmen. Es lassen sich auch Dynamik-Werte zuordneten, so dass ein Sound erst ab einer bestimmten Anschlagstärke klingt. Für Parts, die vom Arpeggiator gesteuert werden, kann der Trigger-Modus eingestellt werden.

IK Multimedia SampleTank 4, Layer-Editor
IK Multimedia SampleTank 4, Layer-Editor

Das Edit Panel

Im Vergleich mit virtuellen Instrumenten, deren Sound ganz und gar im Computer erzeugt wird, ist der Einfluss auf den Klang von Samples eingeschränkt. Trotzdem können im Edit Panel von SampleTank 4 eine ganze Reihe von Parametern individuell angepasst werden. Hüllkurven, LFO, Filter – je nach Sound gibt es mehr oder weniger Bearbeitungsmöglichkeiten für die Bestandteile eines Sounds, die hier „Elements“ genannt werden.

IK Multimedia SampleTank 4, Edit-Page
IK Multimedia SampleTank 4, Edit-Page

Der Live Mode

Die Live Page erlaubt die Zusammenstellung eines ganzen Konzertprogramms für den Keyboarder. Geordnet nach Songtiteln in einer Playlist, lassen sich für jeden Song Einzelinstrumente oder Multis voreinstellen. Um Songs und Sound-Zusammenstellungen zu wechseln, können MIDI-Program-Change Befehle von einem MIDI-Controller, wie einem Keyboard oder Pad-Controller, gesendet werden.

IK Multimedia SampleTank 4, Live Modus
IK Multimedia SampleTank 4, Live Modus

Instrumente und Sounds

IK Multimedia SampleTank 4 bietet eine große Auswahl an Sounds, alle Instrumenten-Gattungen und Genres werden bedient. An Stelle einer langen Liste, hier ein Link zur Herstellerseite, wo man sich genau über den „Tankinhalt“ informieren kann: SampleTank 4 Instrumente. Ein Klick auf die rote Zeile: “Click here to see the list of included instruments” führt zum Ziel.

Balophone, Cajon, Native American Flute, … es gibt viele interessante Sounds, die ich hier nicht alle vorstellen kann. Alle 8000 Presets habe ich auch nicht ausprobiert, da gibt es noch einiges zu entdecken. Über die vielen  tollen Synth-Patches habe ich sehr gestaunt. Hier wurden Synthesizer gesampelt, die nicht einmal in IK Multimedias Spezialsoftware Syntronik zu finden sind.

Für mein letztes Hörbeispiel habe ich Alt-Saxofon, eine Hammond-Orgel und einen Mhmm-Chor ausgesucht. Diese – und andere – der neuen Sounds gefallen mir ausgesprochen gut, auch die Chorstimmen klingen nicht so künstlich wie in den meisten Sampling-Libraries. Für das Bariton-Sax habe ich im Effekt-Rack des Instruments das Tape-Echo eingesetzt, das ich bereits aus AmpliTube 4 kenne.

Alt-Saxofon, Zugriegel-Orgel und Mhmm-Chor, einzeln und gemeinsam

Virtuos gespielte SampleTank 4 Beispiele mit Jordan Rudess (Dream Theatre) gibt es nach einem Klick auf “Load more videos” hier zu sehen – und zu hören: SampleTank 4 Media.

Fazit

IK Multimedia SampleTank 4 besitzt, vor allem in der MAX-Version mit 260GB Sampling-Content und 8000 Instrument-Presets, einen enormen Inhalt. Von der Triangel bis zum Konzertflügel ist hier fast alles zu finden, womit man Musik machen kann. Sogar die Triangel verfügt über Round-Robin-Technik und mehrere Artikulationen. Die Samples wurden mit modernster Technik aufgenommen und sind von tadelloser Qualität. Nicht jeder wird sich über SampleTanks „ready to use“ Presets freuen, deshalb mein Rat: Wenn der Sound nicht gefällt, erst einmal alle Effekte ausschalten. Die Effekte an sich sind ebenfalls hochwertig. In SampleTank 4 stehen 70 Effekte zur Verfügung, die von IK Multimedias T-Racks 5 und AmpliTube 4 stammen. Das grafische Interface macht auf mich einen etwas zwiespältigen Eindruck. Vor einiger Zeit habe ich in einem Artikel geschrieben „Schwarz ist das neue Weiß“. Dieser Trend hat sich fortgesetzt, Apple hat mit macOS Mojave den „Dark Mode“ eingeführt und auch SampleTank 4 kommt sehr dunkel daher. Vor allen Dingen auf der Player-Page finde ich das etwas anstrengend. Die Größe und Skalierbarkeit finde ich sehr gut, auch die Anordnung der Bedienelemente ist logisch und übersichtlich. IK Multimedia SampleTank 4 ist mit dem Content aller früheren Versionen kompatibel und kann durch Sound-Packs erweitert werden. Mit SampleTank 4 lassen sich vollständige Musikstücke für unterschiedliche Genres produzieren, die Software kann aber auch eine reichhaltige Vorratssammlung sein, auf die man bei Bedarf zugreift.

Plug-in Formate: AAX, VST 2, VST 3 und Audio Units

Systemvoraussetzungen:

Mac® (64-bits)

Minimal: Intel® Core™ 2 Duo (Intel Core i5 empfohlen), 4 GB RAM (8 GB empfohlen), macOS 10.10 oder höher. 40 GB (SampleTank 4 SE), 128 GB (SampleTank 4), 300 GB (SampleTank 4 MAX) Festplatten-Speicher.
Erfordert OpenGL 2 kompatible Grafik.

Windows® (64-bits)

Minimal: Intel® Core™ 2 Duo oder AMD Athlon™ 64 X2 (Intel Core i5 empfohlen), 4 GB RAM (8 GB empfohlen), Windows® 7 oder höher. 40 GB (SampleTank 4 SE), 128 GB (SampleTank 4), 300 GB (SampleTank 4 MAX) Festplatten-Speicher.
Erfordert ASIO kompatible Soundkarte.
Erfordert OpenGL 2 kompatible Grafik.

Hersteller: IK Multimedia

Preise (unverbindlich, online ermittelt am 16. März 2019)

  • Sample Tank 4 SE €178,49 inkl. MwSt
  • Sample Tank 4 €237,99 inkl. MwSt
  • Sample Tank MAX €356,99 inkl. MwSt

Hier ein Video-Review (auf Englisch):

Review made  by Consordini team

Aktuelle Testberichte und mehr zum Thema Musik immer hier…

Ein vollständiges Inhaltsverzeichnis aller Artikel auf facebook hier…

5 Gedanken zu „Test: IK Multimedia – SampleTank 4

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  4. Alfons

    Ich habe versucht den Sound Content zu installieren. Leider funktioniert es einfach nicht. Ich habe es auf mehreren Rechnern probiert aber überall ist es gescheitert. Es kommt sobald ich versuche ein Instrument zu benutzen die Meldung : Instrument ST4 Error. Cannot Locate Tank at path. Könnte mir jemand helfen?

    1. juergenD Beitragsautor

      Hallo Alfons,
      hast du in den Settings, zweiter Reiter “Sound Content”, den Pfad richtig eingestellt? Also zum Beispiel: /Volumes/HD(=Name deiner HD mit den Samples)/SampleTank4
      Viele Grüße, Jürgen

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