Test: Reason Studios – Reason 11

Von | 19. Oktober 2019

Mit Reason 11 wird die Zusammenarbeit mit anderen DAW-Programmen wesentlich verbessert. Schon die Vorgängerversion machte es möglich, neben den Rack-Extensions auch VST-Plug-ins einzusetzen. Mit Reason 11 lassen sich alle Instrumente und Effekte als Reason Rack Plugin in eine andere DAW importieren.

Mit Reason 11 hat sich auch der Name der Herstellerfirma geändert: Aus Propellerhead wurde Reason Studios.

Reson 11

Auch das Logo des Programms ist neu.

Neu: Reason Rack Plugin

Ein virtuelles Studio-Rack ist der Kern von Reason. Mit den Instrumenten und Effekten aus dem Rack bestückt man die Tracks des Sequencers. Neu ist die Möglichkeit, das Reason-Rack als Plug-in in einer DAW wie Cubase oder Ableton Live zu verwenden. Damit stehen dort alle Reason-Tools zur Verfügung, einschließlich der zahlreichen Rack-Extensions. Zuerst wurde nur VST3 unterstützt; inzwischen ist eine Audio-Units-Version erschienen, sodass dann auch die Apple-Programme Garage Band und Logic Pro kompatibel sind.

Bisher wurden mit der neuen Funktion erfolgreich getestet:

  • Ableton Live,
  • FL Studio (Windows),
  • Studio One,
  • Cubase,
  • Reaper,
  • Bitwig.
  • Logic Pro X
  • GarageBand
Reason Rack Plugin in Ableton Live

Mir stand für diesen Test die umfangreichste Reason-Version Reason Suite zur Verfügung. Mehr als 70 Instrumente/Effekte gehören zu diesem Paket. Neben allen Standard-Tools sind 16 Rack Extensions dabei, die man sonst einzeln erwerben muss:

  • Scenic Hybrid Instrument,
  • Complex-1 Modular Synth,
  • Umpf Club Drums,
  • Umpf Retro Beats,
  • Reason Electric Bass,
  • Reason Drum Kits,
  • Processed Pianos,
  • Layers Wave Edition,
  • Layers,
  • Parsec Spectral Synthesizer,
  • Radical Keys,
  • Polar Dual Pitch Shifter,
  • Rotor Rotary Speaker,
  • PolyStep Sequencer,
  • Quad Note Generator,
  • Drum Sequencer.

Neue Effekte und verbesserter Workflow

Der Sweeper Modulation Effect ist ein Phaser/Flanger/Filter mit umfangreichen Modulationsmöglichkeiten.

Sweeper Modulation Effect
Eine kurze Melodie, zuerst ohne, dann mit verschiedenen Sweeper-Bearbeitungen.

Das Quartet Chorus Ensemble erzeugt vier unterschiedlich klingende Arten des Chorus-Effekts und erlaubt auch experimentelle Sounds.

Quartet Chorus Ensemble
Streicher-Akkorde, zuerst ohne, dann mit verschiedenen Quartet-Presets.

Master Bus Compressor, Channel Dynamics und Channel EQ können jetzt überall in der Signalkette verwendet werden. Curved Automation erlaubt es, gleichmäßige Automationskurven zu zeichnen. Audio Clip Crossfades sorgen für nahtlose Übergänge bei überlappenden Audio-Dateien. Die Zoom-Funktion und das Editieren von MIDI-Noten wurden ebenfalls verbessert.

Scenic Hybrid Instrument

Sphärische oder auch cinematische Sounds mit viel Power lassen sich mit dem neuesten der Reason-Instrumente erzeugen. Das Scenic Hybrid Instrument gehört zum Umfang von Reason Suite, kann aber auch einzeln erworben werden.

Scenic Hybrid Instrument
Verschiedene Sounds von Scenic

Das Ende von ReWire

Bisher war es möglich, mit der Funktion ReWire Reason und eine andere DAW parallel laufen zu lassen. Mit Reason 11 wurde ReWire abgeschafft, denn die neue Möglichkeit, Reason als Plug-in direkt einzubinden, ist viel praktischer. Wer bisher ReWire benutzt hat und alte Songs weiter verwenden will, kann eine ältere Version von Reason behalten, sie wird durch die Installation von Reason 11 nicht ersetzt.

Als letztes Audio-Beispiel hier in Bild und Ton ein Song, den ich ganz mit Reason erstellt habe. Auch die neuen Effekte wurden eingesetzt, besonders auffällig ist Sweeper im Gitarrensolo.

Reason 11
Reasin 11

Fazit

Das wichtigste neue Feature von Reason 11 ist für mich die Möglichkeit, das Reason Rack als Plug-in in einer anderen DAW einzusetzen. Seit ich Reason kenne, bin ich von den Sounds der Synths und Drum Machines begeistert. Als selbständiges Musikprogramm verfügt Reason über viele clevere Funktionen und ist seit der Unterstützung von VST-Plug-ins durchaus auf der Höhe der Konkurrenz und für Neueinsteiger mit Neigung zu elektronischen Sounds sehr zu empfehlen. Doch wer seit Jahren täglich mit Cubase, Ableton Live oder ähnlich weit verbreiteten Programmen arbeitet, hat nicht unbedingt Zeit und Lust, noch eine andere DAW zu erlernen. Jetzt kann man sich die Reason-Sounds einfach in die gewohnte Umgebung holen. Zuerst ging das nur mit DAW-Programmen, die VST3-Plug-ins verwenden können. Aber die Unterstützung von Audio Units wurde mit Reason 11.1 ermöglicht, deshalb können auch Apple-User, die Garage Band oder Logic Pro benutzen, teilhaben.

Systemanforderungen

Mac:
Intel Mac mit Multicore-Prozessor, 4GB RAM, macOS X 10.11 oder neuer (64-Bit).

Windows:
Intel oder AMD Multicore-Prozessor, 4GB RAM, Windows 7 oder neuer (64-Bit).

Preise (Download)*

Reason 11 Intro €79,-
Reason 11 €333,- Upgrade €129,-
Reason 11 Suite €539,- Upgrade €239,-

*Preisangaben ohne Gewähr, online ermittelt am 19.10.2019.

Hersteller: Reason Studios

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