The beauty of destruction

Von | 31. März 2013

Jimi Hendrix, the Who, sie haben nicht nur Gitarren gespielt, sondern auch zerstört. Ich dachte nie, dass ich so etwas auch mal tun würde. Aber dann kam alles anders…

My Generation

Es war einmal eine Bassgitarre von der Marke „no name“, Kaufhausgitarre nannte man das früher. Sie stand ungefähr ein halbes Jahrhundert lang bei mir herum, dann geriet sie in eine Kellerüberschwemmung. Verrostet, verzogen, und doch: ein Instrument, fast schon ein Lebewesen.

Als Instrument nicht mehr zu gebrauchen, einfach so auf den Sperrmüll? Da kam mir die Idee, einmal Pete Townsend zu spielen, wie damals etwa um 1970.

Yin und Yang

In der Musik liebt mancher den schönen, reinen Klang. Andere schicken ihre Gitarren durch verzerrende Verstärker und Fuzz-Pedale. (Das mache ich auch.) Elektroniker können mit einem Bit-Crusher fiese digitale Artefakte erzeugen, das klingt richtig schön schmutzig. (Das mache ich nicht.) Aber ich respektiere es. Dubstep ist auch Musik. Und die Einstürzenden Neubauten schon lange.

Etwas ganz Besonderes ist ein Instrument, z. B. eine E-Gitarre. Das Holz, der Lack, die Chromteile. Einfach schön.

Manchmal finde ich aber auch Trümmer schön. Man sieht Details, die sonst vom Gehäuse verborgen werden, verbogene Teile bilden interessante Formen.

iKiller

Nun, das iPhone 5 hat den Tat-Hergang nur aufgezeichnet und die Bassgitarre nicht umgebracht, das war dann doch ich. Serien-Killer Dexter aus der gleichnamigen Killer-Serie spricht von seinem „dark passenger“ (ich weiß nicht, wie das übersetzt wurde). Ja, ich glaube, so war das bei mir auch. Killer vor der Linse des iPhones.

Die Bilder

  • Tatort: Garten
  • Tatzeit: November 2012
  • Fotos: Daniel Drogies
  • Bildbearbeitung: Jürgen Drogies

 

Linien

Perspektive

heavy metal

3403

3403

Hammerwerk

Hammerspuren

Hammerspuren

Strukturen im Chaos

Strukturen im Chaos

Rust is beautiful

Rust is beautiful

Herbst

Herbst

Skin und bones

 

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10 Gedanken zu „The beauty of destruction

  1. joern

    Ihr habt ein Saiteninstrument gemeuchelt. Grauenvoll. Wir konntet ihr das nur tun?! Aber immerhin: schön erzählt. 😉

    1. Anonymous

      @Jörn

      Komisch, ohne deinen Kommentar gelesen zu haben – erst Gänsehaut, dann blankes Entsetzen und Unverständnis, gepaart mit aufkommenden Rachegedanken … Gitarren dürfen nur von Hendrix und Konsorten gemordet werden und das auch nur (!) in grossen emotionalen Ausnahmemomenten ( die hatten die Jungs aber dummerweise immer 🙂 )

      Und zu ME sag ich mal gar nix – grusel ….

  2. niels

    Sowas wollte ich auch schon immer mal machen – allerdings traditionell auf der Bühne. . . Schöne Bilder aber leider keine “in action” o.O Schade!

    1. joern

      Also einer Gitarre wollte ich das nie antun – aber schon so manchem Computer. Als ich Ende der 90er kurzzeitig auf einen Windows-PC umgestiegen bin (Windows ME) war ich dermaßen wütend über das Scheißding, dass – wenn ich das Geld gehabt hätte – ich mit Gummistiefeln ins offene Gehäuse gesprungen wäre, um die Innereien in feinstes Granulat zu verwandeln. Konnte ich mir leider nicht leisten …

  3. niels

    OH JA! Windows ME kann (konnte) das mit einem machen. Aber das mit der Klampfe ist so ein Ding. Ich war von Hendrix und Kobain sehr fasziniert, wenn die ihre Gitarren zerlegt haben. Warum auch immer ,)

    1. joern

      ME war grauenvoll. Das ist mir ständig abgestützt. Ich war oft so wütend, dass ich schon Kreislaufprobleme hatte …

      Gitarren zerlegen: Ja, war irgendwie faszinierend, da als Teenie zuzusehen. Ich konnte mir ums Verrecken keine Fender Stratocaster von meinem Taschengeld kaufen und die hauen bei jeder Show so ein Ding in die Grütze. Wahnsinn. 😉

      Ähnliche Gefühle würde ich jetzt nur noch bekommen, wenn da jemand nach jedem Studioshooting seine fette Nikon D800 oder seine Canon 5D MK III per Vorschlaghammer zerlegt. Was für ein Albtraum. 😉

    2. Dominik

      Wobei das Zerdeppern von Gitarren ja auch gerne mal zum Selbstzweck gerät.
      Viele Musiker tauschen Ihre Instrumente z.B. während eines Breaks auf billige Kopien, die dann zu Showzwecken zerhauen werden.
      Sieht man z.B. recht deutlich bei Yngwie Malmsteen auf dem G3-Mitschnitt, wo der Roadie eine “Zerstörgitarre” anreicht…..

  4. juergen Beitragsautor

    Ich wusste gar nicht, dass Kurt Cobain auch Gitarren zerhauen hat!

    Film-Material gibt es übrigens auch, ich muss das mal zusammenschneiden. Das ist etwas albern, weil der Rasen zu nachgiebig war, deshalb später der Hammer.
    Die ursprüngliche Idee war, die Aufnahme als eine Art Metapher für Aggressionen im Unterbewusstsein (das klingt jetzt aber sehr hochgestochen) in einem selbst gemachten Musikvideo einzusetzen, Titel: “The rooms behind your mind”. Das habe ich auch gemacht (Anfang und Ende). Hier mal der Link, ich hoffe, er funktioniert im Kommentar-Bereich:
    http://youtu.be/gJUmIQ6fBRc

  5. Pingback: Bass on fire › Juergen

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