Sonnet Allegro USB 3.0 4-Port PCIe

Von | 8. Februar 2016

Um Mac oder PC mit 4 schnellen USB 3.0 Anschlüssen nachzurüsten, empfiehlt sich diese Sonnet Adapter-Karte für den PCI-Express-Slot.

Sonnet Allegro USB 3.0 4-Port

Sonnet Allegro USB 3.0 4-Port

 

Wer meine früheren Artikel zum Thema „Apple MacPro aufrüsten“ gelesen hat weiß, dass ich es nach wie vor für sinnvoll halte, einen Rechner der „alten“ Generation zu behalten und sogar noch weiter aufzurüsten. Mein Mac Pro (Mitte 2010) wird in diesem Jahr sechs Jahre jung und fühlt sich immer noch sehr gut an.

Aber Windows-User sind hier genauso angesprochen!

Besitzer einer teueren Windows-Workstation, die noch nicht über USB 3.0 verfügt, oder aber zu wenige solche Anschlüsse bereit hält, profitieren ebenfalls von der Sonnet-Lösung.

Die Karte passt in jeden PC oder Mac, der mit PCI-Express Steckplätzen ausgerüstet ist.

Der Einsatz von Bus-powered SSD- DVD- oder BluRay Laufwerken mit bis zu 2.0A pro Anschluss ist möglich. Das Laden und Synchronisieren von iPad, iPhone oder iPod wird unterstützt; ebenso Speichermedien, Hubs und andere USB 3.0-Geräte. Die Karte ist kompatibel zu USB 2.0.

„Hot-swapping“ ist kein Problem, es lassen sich Geräte während des Betriebs an- und abstecken. Man sollte aber ein Medium trotzdem virtuell „auswerfen“ bevor man den Stecker zieht, so wie man das bei jedem Zusatzgerät oder bei Speicherkarten immer tun sollte.

Ein Computer mit Thunderbolt Schnittstelle, der an ein Sonnet Express Echo Thunderbolt-to-PCIe Erweiterungskarten-Chassis angeschlossen ist, wird in der Anleitung ebenfalls als Anwendungsbeispiel genannt. Da ich kein solches Gerät besitze, ist das nicht Teil dieses Tests.

Raus aus dem Karton – rein in den Mac!

Den Einbau in einen Mac Pro zeige ich hier:

An der Rückseite den Riegel hoch und das Seitenteil abnehmen – das hat jeder Besitzer des Mac Pro der früheren Generation (ich vermeide das Wort „alt“!) sicher schon einmal gemacht.

Wenn man die beiden Rändelräder gelöst hat (Schraubendreher ist meistens überflüssig), lässt sich das schmale Abdeckblech, mit dem Einbaukarten fixiert werden, entfernen.

 

 

Mit 2 Rändelrädern sind die Steckplätze gesichert.

Mit 2 Rändelrädern sind die Steckplätze gesichert.

 

Im nächsten Bild liegt die Allegro-Karte auf dem Rand des geöffneten Computers, darunter ist ein freier Slot. Die Slot-Verkleidung wurde entfernt, sodass man durch die Öffnung etwas vom rotbraunen Teppich sehen kann. Die lange Sonnet Tempo SSD Pro-Karte ist neben dem freien Steckplatz sichtbar. Sie ist mit 2 SSDs bestückt. Dahinter mit roter Verkleidung die ab Werk vorhandene ATI-Radeon Grafikkarte.

 

Die Karte wartet auf den Einbau.

Die Karte wartet auf den Einbau.

 

Der Einbau ist schnell gemacht. Karte in den Steckplatz, Abdeckblech aufgesetzt und festgedreht. Fertig.

 

eingesetzt und gesichert

eingesetzt und gesichert

 

Nach geglücktem Einbau wird das Seitenblech am Mac Pro wieder eingesetzt und verriegelt. Kabel für Netzstrom, Monitor und Zusatzgeräte anschließen und am Mac sollte alles sofort funktionieren. Bei mir war das der Fall. Beim PC ist es noch nötig, den Treiber von der Sonnet-Website herunterzuladen und zu installieren. Nach einem Neustart sollte auch hier alles laufen.

Die obere Reihe der Anschlüsse hier am Mac Pro zeigt die 4 USB 3.0 Ports der Allegro-Karte.

 

Vier USB 3.0 Ports im Anschlussfeld oben rechts

Vier USB 3.0 Ports im Anschlussfeld oben rechts

 

Speedtest

USB 3.0 im Vergleich zu 2.0

Beim Kopieren von Daten gibt es Unterschiede, ob man viele kleine Dateien kopiert, wenige große oder eine Mischung aus beidem. Die Zahlen, die ich ermittelt habe, sind rein subjektiv, lassen sich nicht verallgemeinern sondern sollen nur relativ die Verhältnisse deutlich machen. Meine USB 3.0 Festplatte, die ich sonst als Backup-Medium für Time Machine verwende, habe ich für diese Tests eingesetzt.

Ich habe meine Foto-Library, die zum Programm „Apple Fotos“ gehört, für den Kopier-Test verwendet. Die Library hat einen Umfang von 30,86 GB und ist auf einer internen SSD gespeichert. Als Gegenpart diente die genannte mechanische Western Digital 3TB Festplatte.

Test USB 3.0

Der Kopiervorgang von der internen SSD zur externen HD dauerte am USB 3.0 Port der Sonnet Allegro Karte 8:24 Minuten. In umgekehrter Richtung waren es 6:18 Minuten.

Test USB 2.0

Ich habe die HD für den Test mit USB 2.0 an einem Front-Anschluss des Mac Pro angeschlossen. Dort dauerte die Kopie SSD nach HD 24:21 Minuten, also etwa dreimal so lange. In umgekehrter Richtung waren es 14:12 Minuten.

In einer Balkengrafik sieht das so aus:

grüne Balken: USB 2.0, blaue Linie: USB 3.0

grüne Balken: USB 2.0, blaue Linie: USB 3.0

 

Warum nicht 10-fache Geschwindigkeit?

Die Werksangaben für die Übertragungsgeschwindigkeit lauten für USB 2.0 480Mb/s und für USB 3.0 sogar 5Gbp/s. Um die volle Geschwindigkeit für den Datentransfer zu erreichen, müssen aber nicht nur die Schnittstellen, sondern alle Komponenten der verwendeten Geräte schnell genug sein. „10-fach“ ist deshalb ein theoretischer Wert, den man in der Praxis nicht erreicht. Das „Nadelöhr“ bei meinen Kopien ist die mechanische Festplatte.

Wenn ich zum Vergleich direkt von einer internen SSD zu einer anderen internen SSD kopiere, also ganz ohne USB-Bus, braucht der Vorgang nur noch 4:04 Minuten.

 

Interne Kopie SSD zu SSD

Interne Kopie SSD zu SSD

Noch mehr Geschwindigkeit ließe sich mit einem Computer der neuesten Generation heraus holen und auch SSDs werden von Jahr zu Jahr schneller.

 

Fazit

Die getestete Karte ließ sich problemlos am MacPro installieren und wurde von OSX 10.11.3 „El Capitan“ sofort erkannt. Vor drei Jahren habe ich eine 2-Port Karte von Sonnet getestet. die inzwischen nicht mehr hergestellt wird. Die neue Karte bietet vergleichsweise neben der doppelten Anzahl von Anschlüssen weitere Vorteile. Sie unterstützt Hubs und „Bus-powered“ Geräte. Sie wird beim Anschließen eines Geräts, während der Computer in Betrieb ist, sofort erkannt und erfordert keinen Neustart wie das frühere Modell. Benutzer der Apple Bluetooth-Maus hatten mit der älteren Karte das Problem, dass der Mauszeiger bei aktivem USB 3.0 ruckelte. Dieses Problem ist behoben worden und so macht die Arbeit mit der Sonnet Allegro USB 3.0 rundum Freude!

Systemanforderungen:

1 freier PCI-Express Steckplatz

Mac OSX 10.8.5 oder höher, OSX Server 10.8.5 oder höher

Windows 10, 8, 7, Windows Server 2012 oder 2008, Internet-Zugang für Treiber Download

Hersteller: Sonnet Technologies

Preise:

Sonnet Allegro USB 3.0 4-Port: ca €70,-

Sonnet Allegro Pro* USB 3.0 4-Port: ca €150,-

*Die Pro-Version besitzt 4 eigenständige Controller. Damit steht für jeden Port gleichzeitig die volle Leistung von 5GB/s zur Verfügung.

Händler:

Sonnet Allegro USB 3.0 4-Port und Sonnet Allegro Pro USB 3.0 4-Port sind im Computer-Fachhandel erhältlich *oder bei Amazon

Meine aktuellen Testberichte und mehr zum Thema Musik immer hier…

Ein vollständiges Inhaltsverzeichnis meiner Artikel auf facebook hier…

*music-knowhow nimmt am Amazon-Partnerprogramm teil.

8 Gedanken zu „Sonnet Allegro USB 3.0 4-Port PCIe

  1. Pingback: Apple Mac Pro aufrüsten › music-knowhow

  2. Jörn

    Der Geschwindigkeitsvorteil aus deinem Beispiel ist aber ziemlich beeindruckend!

  3. Jürgen Drogies Beitragsautor

    Ja, die Geschwindigkeit ist ein großer Vorteil. Backups auf einem externen Medium sind ja empfehlenswert und das geht mit USB 3.0 wirklich flott.

  4. Pingback: Test: Sonnet Tempo SSD Pro › music-knowhow

  5. Chriss

    ich möchte an dieser Karte jetzt meine alten Peripherie Geräte anschließen die ja nur UBS 2.0 können wie z.B. den Apple Cinema 30 Zoll oder die Apple Tastatur oder den 27 Zol Cinema LED Monitor.

    Diese Geräte haben ja auch noch zusätzliche USB 2.0 Anschlüsse die man ja noch als USB-Hub verwenden kann.

    Wenn diese Geräte allerdings an der Sonnet Allegro USB 3.0 4-Port PCIe hängen, laufen die zusätzlichen USB Ports an der Peripherie dann auch mit der USB-3.0 Geschwindigkeit ?? Oder bleibt der Flaschenhals dann trotzdem auf USB 2.0 ??

    Wenn dem so ist, dann bleibt mir wohl nix anderes übrig als USB-3 Laufwerke dann wohl direkt an den Ports der Karte anzuschließen oder ??? Wäre halt dann leider nur sehr unbequem jedesmal hinter dem Rechner kriechen zu müssen der unter meinem Schreibtisch steht, wenn man Sticks oder Laufwerke an-und abbringen möchte..

  6. Jürgen Drogies Beitragsautor

    Ich glaube nicht, dass man die 3.0 Geschwindigkeit “durchschleifen” kann. Da würde sicher das Cinema Display zum Flaschenhals.

  7. Thomas Schüpbach

    Guten Tag
    Ich habe Das Betriebssystem Yosemite (10.10.5) auf meinem Mac Pro Jahrgang 2008 und konnte die Karte problemlos installieren und alles läuft. Wenn jedoch der Mac “einschläft” kommt nachher die Meldung dass die Disk nicht richtig ausgeworfen wure, also gleich wie man den Stecker zieht; wo könnte das Problem liegen? Beste Dank im Voraus!

    1. Olaf Heil

      Hallo Thomas,
      diese Seite ist zwar schon älter, aber ich habe gerade das gleiche Problem. Hast Du eine Lösung gefunden?
      Der Fehler tritt bei mir auf unter 10.8.5 und 10.13.5, bei Festplatten und USB-Sticks.
      Beste Grüße
      Olaf

Kommentare sind geschlossen.