Test: Novation Launchkey Mini

Von | 29. Januar 2018

Mit dem Launchkey Mini hat Novation ein besonders kompaktes Keyboard im Angebot, das neben 25 anschlagdynamischen Mini-Keys und 16 anschlagdynamischen Pads 8 Drehknöpfe und 9 Tasten zur Steuerung einer DAW bietet, bestens geeignet für mobile Musikproduktion.

Musik machen am Laptop, Tablet oder sogar am Smartphone findet immer mehr Zuspruch. Wer unterwegs ist, kann Textideen auf Servietten skizzieren und gesummte Melodien als Audio-Notiz im Handy speichern. Besser ist es aber, wenn man gleich richtiges Equipment dabei hat. Ein kleines, leichtes Eingabegerät mit Tasten und Pads ist dafür ideal. Zwar lassen sich Noten auch per Step-Input im DAW-Programm eingeben und sogar das Computer-Keyboard kann zur Klaviatur umfunktioniert werden, aber – kommt da ein richtiges Feeling auf? Zum Glück gibt es kleine, leichte Controller-Keyboards. Für diesen Test habe ich mir das Launchkey Mini von Novation ausgesucht.

Auspacken

Das kleinste Novation Keyboard kommt in einem Karton mit Kabel und Kurzanleitung. Ein Datenträger ist nicht dabei, Treiber werden nicht benötigt. Die Bonus-Software erhält man per Download.

 

 

Lieferumfang

•Launchkey Mini MIDI-Controller-Keyboard

•USB-Kabel Typ A auf Typ B (1 m)

•Kurzanleitung mit Angaben zur Produkt-/Software-Registrierung, die zum Download folgender Software berechtigt:

•Konfigurationsanleitung für die bekanntesten DAWs

•Novation V-Station Synthesizer-Plug-In

•Novation Bass Station Plug-In

•Loopmaster-Samples

•Registrierungskarte für Ableton Live Lite mit Seriennummer für den Download

Außerdem stehen zum Download zur Verfügung:

  • Script installer for Reason
  • DAW setup guide
  • FL Studio control guide
  • User guide (in 5 Sprachen)
  • V-Station und Bass-Station maps
  • Launchkey iOS app

 

Installation und Registrierung

Das Launchkey Mini ist „class compliant“ und deshalb ohne Treiber spielbereit, sobald es per USB-Kabel angeschlossen wurde. Um das zugehörige Software-Paket zu nutzen, ist eine Internet-Verbindung zum Registrieren und zum Download nötig. Auch die ausführliche Bedienungsanleitung in deutscher Sprache lässt sich herunterladen. Ein lobenswerter Service, weil selbst deutsche Firmen oft nur englische Manuals anbieten.

Für die spezielle Konfiguration von einigen der verbreitetsten Musikprogramme stehen zusätzlich englischsprachige Anleitungen zum Download bereit.

 

Das Spielgefühl – Tasten, Pads und Knöpfe

Die Mini-Klaviatur-Tasten vermitteln der Größe entsprechend ein angenehmes Spielgefühl und setzen die Anschlagdynamik ausreichend um, so dass auch Piano-Sounds mit Ausdruck spielbar sind. Ich hatte sogar auf Anhieb das Gefühl, dass dynamisches Spiel besser möglich ist, als bei anderen Keyboards mit Mini-Tasten, die ich ausprobiert habe.

 

 

Pads und Drehregler lassen sich ebenfalls gut bedienen und sind solide verarbeitet. Die Drehregler sitzen fest auf den Achsen und haben einen gleichmäßigen Widerstand. Auch am Druckpunkt und der Reaktion der Steuertasten gibt es nichts zu kritisieren.

Das Keyboard lässt sich um 4 Oktaven nach unten und um 5 Oktaven nach oben transponieren. Die Pads und andere Bedienelemente sind hintergrundbeleuchtet, zum Teil mehrfarbig.

 

Unter Strom

Sehr gut finde ich, dass das Launchpad Mini seine Betriebsspannung aus dem USB-Port bekommt. Das sollte mit allen einigermaßen aktuellen Laptops und anderen Computern funktionieren. Die Anleitung weist darauf hin, dass manche Laptops dabei besser mit ihrem Netzteil betrieben werden sollten.

 

Kompatibilität – Hardware

Das Launchkey Mini ist mit jedem Mac- oder Windows-Computer und mit Apples iPad kompatibel. Das Betriebssystem ist dabei egal, Treiber werden nicht benötigt. Für den Anschluss eines iPads ist allerdings ein Apple Lightning to USB-Adapter nötig, der nicht zum Lieferumfang gehört.

 

 

Kompatibilität – Software

Mit der Taste „InControl“ kann man zwischen zwei MIDI-Mapping-Konfigurationen umschalten. Das bezieht sich nicht auf die Klaviatur, sondern nur auf Controller. Einige Musikprogramme lassen sich nur mit dem Basic Mapping steuern, andere sind InControl-geeignet.

 

Basic Mapping

Im Basic-Mapping-Modus lässt sich Launchkey Mini als Standard-MIDI-Controller mit allen Musikprogrammen einsetzen. Neben den Note-On/Note-Off-Befehlen der Klaviatur werden für alle Bedienelemente (z. B. Drehregler und Tasten) MIDI-Controller-Befehle ausgegeben, die an die jeweilige Software angepasst werden können.

Das Launchkey Mini sendet nach dem Einschalten auf MIDI-Kanal 1, kann aber auf jeden Kanal von 1 – 16 eingestellt werden. Die Pads lassen sich im Modus Basic Mapping zum Triggern von Drum- und Percussion-Sounds verwenden und senden dann dem GM-Standard entsprechend automatisch auf MIDI-Kanal 10. Wer Drums in Native Instruments Kontakt mit den Pads spielen will, muss den Empfangskanal von Kontakt auf 10 oder Omni einstellen.

InControl

Der InControl-Modus eignet sich besonders für Pattern-basierte Programme wie Ableton Live oder FL-Studio. Im InControl-Modus lassen sich die Steuermöglichkeiten der unterstützten DAWs sofort verwenden. Mit den L/R-Tasten erfolgt ein Track-Wechsel, die Auf- und Abwärts-Tasten können je nach DAW verschiedene Funktionen haben. Mit den acht Drehreglern lassen sich Pegel oder Panorama für jeweils acht DAW-Kanäle einstellen. Die Pads sind in Ableton Live als Launch-Clip Controller zu verwenden, außerdem kann man mit den Auf- und Abwärts-Tasten Szenen wechseln.

Für Propellerhead Reason gibt es eine zusätzliche Software. Nach der Installation werden viele Funktionen automatisch den Bedienelementen des Launchkey Mini zugewiesen.

 

 

Novation Launchkey Mini in der Praxis

Ich habe das Launchkey Mini zuerst an mein MacBook Pro angeschlossen und dort auch Ableton Live Lite installiert. Die Taste „InControl“ leuchtete danach automatisch auf und ich konnte die DAW in diesem Modus steuern. Hier liegt eine große Stärke des Geräts. Ein Laptop und das Launchkey Mini: Ready für die Live-Performance im Club!

Für Reason habe ich dann die zusätzliche Software installiert und die Funktionen mit dem zugehörigen „Reason Guide“ verglichen. Drummer und Synths werden unterstützt, die neuen Instrumente von Reason 10 sind hier noch nicht enthalten.

Bei Logic Pro X fühle ich mich zu Hause. Mit Logic habe ich schon gearbeitet, bevor Apple das Programm gekauft und weiter entwickelt hat. Auch für Logic gibt es eine Anleitung im „DAW-Setup-Guide“. Diese war bei meiner Logic-Version 10.4.0 überflüssig, denn das Gerät wurde sofort erkannt und automatisch konfiguriert.

 

Hier steht “Focusrite” für Novation. Die Firmen gehören zusammen.

 

Wenn in den Logic-Einstellungen das Häkchen bei „Autom.“ entfernt wird, lassen sich eigene Controller-Zuordnungen vornehmen. Bei der automatischen Konfiguration werden die Bedienelemente des Launchkey Mini Logics „Smart Controls“ zugeordnet. Bei Synth-Plug-ins lassen sich damit beispielsweise Parameter wie Cutoff und Resonanz steuern, bei Drums die Lautstärke der einzelnen Instrumente.

 

Smart Controls in Logic, automatisch zugeordnet

 

Smart Controls und Drum-Pads, in Logic automatisch konfiguriert.

 

Fazit

Das Novation Launchkey Mini besitzt wahrscheinlich die umfangreichste Controller-Ausstattung unter den Mini-Keyboards und hat ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Allerdings müssen iPad-User für €29,- das Apple iPad Camera Connection Kit dazu kaufen. Ganz besonders gut eignet sich das Launchkey Mini für Benutzer von Ableton Live, die Version Live Lite gehört sogar mit zum Lieferumfang. Die Pads sind schon für die Launch-Clip-Funktion konfiguriert. Aber auch alle anderen DAWs können angesteuert werden, indem man die gewünschten Funktionen den Controllern selbst zuweist. Logic nimmt eine automatische Zuweisung vor, die sich aber auch anpassen lässt. Ich habe für diesen Test Ableton Live Lite, Reason 10 und Logic Pro 10.4.0 verwendet. Tastatur, Pads und Knobs fühlen sich solide an und sind sicher zu bedienen. Das geringe Gewicht und die kompakten Abmessungen machen das Novation Launchpad Mini zum praktischen Reisebegleiter. Es ist erstaunlich, was Novation hier auf kleinstem Raum untergebracht hat.

Preis: € 99,-

(Preisangabe ohne Gewähr, entspricht dem Stand vom 03. 03. 2018 und wurde online ermittelt.)

Systemvoraussetzungen: PC, Mac oder iPad

Hersteller: Novation

music-knowhow nimmt am Amazon-Partner-Programm teil; dadurch ist es möglich, auf Banner-Werbung innerhalb der Artikel zu verzichten.

Aktuelle Testberichte und mehr zum Thema Musik immer hier…

Ein vollständiges Inhaltsverzeichnis aller Artikel auf facebook hier…

Ein Gedanke zu „Test: Novation Launchkey Mini

  1. Pingback: Geschenktipps für Musikerinnen und Musiker 2018 › music-knowhow

Kommentare sind geschlossen.