Test: Sonnet – Allegro USB-C 4-Port PCIe für Mac und PC

Von | 7. März 2019

Den Apple MacPro Tower aufzurüsten, das ist immer noch ein Thema. Neu ist die Möglichkeit, 4 aktuelle USB-C Ports einzubauen. Problemlos geht es mit der Sonnet PCIe USB 3.1 Gen 2 Karte mit der Bezeichnung Allegro USB-C 4-Port PCIe.

Meine Artikel über die Ausbaumöglichkeiten des guten alten „Käsereibe“ MacPro Tower ab Baujahr 2008 zählen auch 2019 noch zu den meist gelesenen bei music-knowhow. Wer einmal viel Geld in einen MacPro investiert hat, möchte ihn meistens lange nutzen. Außerdem bietet Apple zur Zeit (März 2019) keine Alternative mit der internen Erweiterungsmöglichkeit durch PCI-Steckplätze. Für diese Steckplätze gibt es immer wieder Neuerscheinungen, ich habe die Allegro USB-C 4-Port PCIe von Sonnet eingebaut und getestet.

Sonnet Allegro USB-C 4-Port PCIe

Übersicht, Sonnet Allegro USB-C 4-Port PCIe

Packungsinhalt

Neben der Karte selbst befindet sich der Quick Start Guide in englischer Sprache im Karton.

USB-Standard

USB 3.1. Gen 2 (doppelt so schnell, wie die erste Generation )

Der kleine praktische USB-C Stecker lässt sich in beliebiger Richtung einstecken.

Computer Kompatibilität

Kompatibel ab Mac Pro 3,1 (2008)

macOS 10.10.5 bis einschließlich macOS 10.14 „Mojave“. Nicht kompatibel nach Angabe von Sonnet ist macOS Version 10.11, „El Capitan“.

Windows 10, 8, 7 

Windows Server 2016, 2012 und 2008 (64-Bit Versionen)

Linux 4.12+Kernel (nur LTS-Version)

Thunderbolt Kompatibilität

Mac- oder Windows-Computer mit Thunderbolt 2 oder 3 oder ein PCIe 

Card Expansion System.

macOS 10.12.6 und neuer

Windows 10 Build 1709 oder neuer (64-Bit)

Unterstützte Kabel

USB-C 10GPS, USB-C 5GPS, Thunderbolt 3 40GPS (nur bis 0,5m), Thunderbolt 3 20GPS

USB-C zu USB-C, mobile SSD in einem Gehäuse von Eluteng

Treiber

Für das macOS ist keine Treiberinstallation nötig. Der Treiber für Windows kann von der Sonnet-Website heruntergeladen werden (Link am Ende dieses Artikels).

Wie kommt die Steckkarte in den Computer?

Wer sich auskennt, kann jetzt einiges überschlagen. Aber ich weiß aus meinem persönlichen Umfeld, dass es langjährige Computer-User gibt, die ihren Rechner noch nie aufgeschraubt haben. Deshalb habe ich den Einbau der Sonnet-Karte in meinen MacPro Mitte 2010 mit Fotos dokumentiert. Ein Hinweis: Bitte unbedingt ein Backup aller Daten anlegen, bevor es losgeht!

Der Pfeil zeigt auf den freien Steckplatz.

Zunächst ein Lob an die Apple-Ingenieure. Für das Öffnen des Gehäuses und den Ein- und Ausbau der Steckkarten-Halterungen wird keinerlei Werkzeug gebraucht. Wie die seitliche Verkleidung des MacPro abgenommen wird, sieht man hier nicht, das habe ich schon ein einem anderen Artikel gezeigt. Aber indirekt ist es auf dem Foto oben doch zu erkennen. Die zum Betrachter hin geöffnete Arretierung löst mit einem Griff die Seitenverkleidung, die sich dann ganz leicht abnehmen lässt. Im liegenden Zustand, wie auf der Abbildung, ist die abnehmbare Seitenwand oben. Bevor man sich an die Arbeit macht, müssen natürlich alle Anschlusskabel abgezogen werden, besonders wichtig ist der Netzanschluss.

Der Pfeil zeigt auf den freien PCIe-Steckplatz. Man steckt die Karte einfach von oben in den Schlitz.

Welchen Steckplatz man verwendet ist egal, bei mir war nur noch in der Mitte ein Steckplatz frei. Diesen sieht man in der Abbildung links neben der roten Grafikkarte. Was erst auf auf dem nächsten Bild zu sehen ist: Alle Steckkarten haben dort, wo sich die Anschlussbuchsen nach außen befinden, eine Befestigung durch einen Metallriegel, der mit zwei Rändelrädern festgedreht wird.

Die nächste Abbildung zeigt die bereits eingesetzte Karte.

Der Pfeil A zeigt auf die eingesetzte Karte. Pfeil B zeigt auf den Metallriegel, der hier noch zur Seite geschoben ist. Er wird über den äußeren Enden der Karten mit zwei Rändelrädern festgeschraubt.

Es handelt sich hier um eine kurze PCIe-Karte, die leicht einzusetzen ist. An dem Rand, an dem man sie beim Einbau anfasst, ist es leicht eine Stelle zu finden, wo man die Elektronik nicht berühren muss.

Zum Schluss werden alle Steckkarten wieder gemeinsam verriegelt, damit sich keine aus der Halterung lösen kann, wenn der Computer bewegt oder transportiert wird.

Der Metallriegel wird über den äußeren Enden der PCIe-Karten festgeschraubt. Die Rändelräder haben Schlitze für einen Schraubendreher, lassen sich aber leicht mit den Fingern schrauben.

Mein MacPro ist wieder bereit. Die Seitenwand, von hinten gesehen links, wurde wieder eingesetzt, die Arretierung (links im Bild auf Höhe der Steckplätze) ist durch Hochklappen verriegelt. 

Mit der 512 GB SSD, die in ein mobiles Gehäuse von Eluteng eingebaut ist, kann der Mac jetzt direkt USB-C zu USB-C verbunden werden.

Die 5 Steckplätze sind jetzt so belegt (von oben nacht unten): 

  1. 4-Port USB-3
  2. Sonnet Tempo SSD Pro (ohne Anschlussbuchsen nach außen)
  3. Sonnet Allegro 4-Port USB-C
  4. Grafikkarte (belegt 2 Steckplätze)
  5. zweiter Slot für Grafikkarte

An eine der USB-C Buchsen habe ich meine mobile 2,5 Zoll SSD angeschlossen. Aber erst nachdem Monitor- und Netzkabel angeschlossen sind, kann der Performance-Test beginnen.

Der Speed Test

Ich besitze kein Testlabor und kann keine objektiven Messungen mit Spezialprogrammen durchführen. Mein subjektiver Geschwindigkeitstest ist dafür aber sehr praxisbezogen. Weil es hier bei music-knowhow um Musikproduktion geht, habe ich einen Ordner mit 52,13 GB Umfang mit entsprechenden Daten kopiert, und zwar jeweils von einer mobilen SSD auf den Desktop des MacPro. Der Ordner enthält drei Unterordner mit Sampling-Libraries, sowohl Instrumente, als auch Manuals und natürlich die Sample-Daten. Insgesamt sind es 380 Objekte. 

Ich habe zuerst eine mobile SSD an die Sonnet Allegro 4-Port USB-C Karte angeschlossen, auch am SSD-Gehäuse von Eluteng befindet sich eine USB-C Buchse. Die SSD ist ein Modell mit 512 GB von Toshiba und stammt ursprünglich aus einem Apple MacBook Pro 17-Zoll. Die SSD ist jetzt (2019) 8 Jahre alt und immer noch sehr zuverlässig, allerdings gibt es heute schnellere Modelle. Externe Medien verwende ich hauptsächlich für Backups, deshalb habe ich dann noch einen Test mit einer mechanischen HD von Western Digital gemacht (MyPassport 2TB). Um die USB-C Ports der Allegro-Karte verwenden zu können, wurde ein USB A zu C Adapter-Stecker eingesetzt.

Kopierzeiten in Minuten und Sekunden:

Kopien von SSD

USB 2:0: 21:26 am MacPro, Standardanschluss

USB-C 7:26 am MacPro, Sonnet USB-C Karte

Kopien von HD, USB 3

USB 2:0: 21:58 am MacPro, Standardanschluss

USB-C: 8:31 am MacPro, Sonnet USB-C Karte

(Bei HD Kopien: Adapter-Stecker  USB 3 -> USB-C)

Wie man sieht, sind die Kopierzeiten von der mit USB 3 ausgestatteten HD nicht einmal sehr viel länger. Ich weise hier noch einmal darauf hin, dass es schnellere SSDs gibt und dass es außerdem auf die Leistungsfähigkeit des Computers ankommt. Sonnet weist auf ihrer Webseite darauf hin, dass der Datendurchsatz beim MacPro 2008 möglicherweise geringer ausfällt, als bei den späteren Modellen. Auch bei PCs mit Windows- oder Linux-Systemen gibt es natürlich Unterschiede. In diesem Artikel habe ich nur den MacPro ab 2008 erwähnt, obwohl die erste Version schon 2006 auf den Markt kam; bei diesem Mac lässt sich die Karte aber leider nicht verwenden. 

Fazit

Die Erweiterungskarte Sonnet Allegro USB-C 4-Port PCIe bringt große Vorteile für jeden, der bisher noch mit USB 2.0 gearbeitet hat. An meinem MacPro 5,1 (Mitte 2010) funktioniert die Datenübertragung damit etwa dreimal so schnell. Das macht sich sehr bemerkbar, weil ich die Schnittstelle für TimeMachine Backups verwende. Die Karte ist auch mit Thunderbolt kompatibel, Sonnet weist auf die Verwendungsmöglichkeit in einem Thunderbolt Expansion System hin. Weil ich ein solches nicht besitze, konnte ich es nicht in den Test integrieren. Für Thunderbolt direkt am MacPro Tower gibt es leider keine Erweiterungsmöglichkeit, denn Thunderbolt muss direkt vom Prozessor unterstützt werden. Da müssen wir leider draußen bleiben 🙁

Die USB-C Ports sind in der Lage, mit jeweils 7,5 Watt „bus powered“ Geräte zu betreiben oder Geräte mit Akku aufzuladen. Die modernen kleinen USB-C Buchsen haben den Vorteil, dass man beim Einstecken des Steckers nicht auf die Richtung achten muss, sie sind genauso praktisch, wie die Lightning Verbindung am iPhone oder iPad. Meinen ersten Computer mit USB-C besitze ich erst seit einem halben Jahr, es ist mein 13-Zoll MaBook Pro. Die USB-C Kabel können praktisch alles übertragen, auch einen Monitor kann man daran anschließen und sogar das Ladegerät des Laptops. Wegen dieser Vielseitigkeit glaube ich, dass sich der Standard durchsetzen wird und freue mich, diese Stecker jetzt auch am MacPro zu haben.

Die Inbetriebnahme der Karte war völlig unkompliziert. Beim ersten Start des Rechners funktionierte sie perfekt. Wer noch USB 2.0 benutzt, sollte sich überlegen, ob es sich nicht lohnt, mit Sonnet Allegro USB-C 4-Port PCIe nach dem derzeit neuesten Standard die bestmögliche Performance aus seinem MacPro Tower oder PC mit Windows- oder Linux-Betriebssystem herauszuholen und die praktischen neuen Steckverbindungen verwenden zu können!

music-knowhow nimmt am Amazon-Partnerprogramm teil.

Links:

Website des Herstellers: Sonnet

Produktseite: Allegro USB-C 4-Port PCIe

Windows Treiber

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5 Gedanken zu „Test: Sonnet – Allegro USB-C 4-Port PCIe für Mac und PC

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  2. Keremy

    Achtung Leute! USB C PCI an Mac Pro 5.1 ist Bullshi…
    Das funktioniert nicht angeblich. Nach ein paar mal Benutzung funzt es nicht mehr.

  3. juergenD Beitragsautor

    Hallo Jeremy,
    ich habe diesen Artikel geschrieben und kann deine Angaben bisher nicht bestätigen.
    Gruß,
    Juergen

  4. juergenD Beitragsautor

    Ich habe gerade wieder meine externe SSD mit USB-C Gehäuse am MacPro 5.1 benutzt. Nach wie vor kein Problem! Bei mir funktioniert die Sonnet-Karte super!

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