Kurz-Test: d16 group FRONTIER free

Von | 19. April 2016

Das Limiter Plug-in FRONTIER von der Software-Schmiede d16 group aus Polen ist für registrierte User umsonst.

Free. Freie Grenzen – grenzenlose Freiheit? Nein, „free“ im Sinne von kostenlos!

Das Preis/Leistungsverhältnis geht also schon einmal in Ordnung. Man muss nicht einmal ein Produkt kaufen, schon die Anmeldung bei d16 reicht aus, damit man als registrierter User die Software downloaden kann.

Schon wieder Daten im Internet eingeben?

Ja. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man von dieser Firma nur wirklich wichtige Mitteilungen per Newsletter bekommt und nicht mehrmals pro Woche Kaufangebote, wie andere Hersteller das machen.

Die Firma d16 group ist mir seit dem Erscheinen des Flanger Plug-ins ANTRESOL bekannt. Ich habe dazu einen Testbericht geschrieben und kann es nach wie vor als meinen virtuellen Lieblings-Flanger bezeichnen.

FRONTIER

Manchmal will man nur ganz schnell eine Spur komprimieren oder Lautstärkespitzen begrenzen. Dann hat man als DAW-Besitzer all die tollen Plug-ins mit all den vielen Einstellmöglichkeiten. Keine Frage, es hat seine Berechtigung, wenn man zahlreiche Parameter selbst justieren kann. Manche Plug-ins haben mehr Einstellmöglichkeiten als entsprechende Hardware. Das ist toll und macht Sinn. Aber es ist nicht immer nötig.

Wenn es schnell gehen soll, ist ein unkompliziertes Plug-in gefragt. FRONTIER ist in einem solchen Fall gut geeignet. Einfach aktivieren und schon klingt es lauter, kompakter ohne hörbares Pumpen oder störende Verzerrungen.

 

d16 group Limiter FRONTIER

d16 group Limiter FRONTIER

 

Kurz mal reinhören

Vier unkomprimierte Spuren sind in meinem Beispiel zu hören: Drums, Bass, Piano und Synth-Chords. Es gibt keine Plug-ins in den Instrumentalspuren außer den virtuellen Instrumenten selbst. Piano und Akkorde wurden über einen Bus mit etwas Hall versehen. In der Summe befindet sich das FRONTIER Plug-in; es wird nach vier Takten eingeschaltet. Ich habe die Pegel so angepasst, dass der Summenpegel mit und ohne Plug-in gleich ist.

 

 

In meinem Beispiel hört man die Grundeinstellung „Default“. Vorhandene Regelmöglichkeiten sind:

  • Auswahl des Control Eingangs L/R/MID
  • Dreistufiger Schalter für Release
  • Threshold
  • Output Volume
  • Soft Clip

„Soft Clip“ fügt dem Sound Sättigung hinzu. Dreht man dort ein wenig auf, leuchte die rote Diode bei Spitzenwerten. Der Effekt wird sehr schnell deutlich hörbar. Damit kann man Effekte erzielen, oder man belässt es beim eher unauffälligen Default-Wert.

Die Anzeigen für Gain Reduction und Output Pegel sind groß und deutlich. Die Optik gefällt mir insgesamt sehr gut.

Leider sind einige der Buttons neben der Preset-Anzeige (zeigt immer „Default“) nicht aktiv. Es handelt sich um Buttons, die bei anderen d16 Produkten auch vorhanden sind. Vielleicht sind sie für ein zukünftiges Update vorgesehen. Nur links bei About/Options öffnet sich ein Pop-up mit Einstellmöglichkeiten für Verarbeitungsqualität und Auswahl von MIDI-Controllern. Diese Einstellungen lassen sich auch mit Klick auf die entsprechenden Begriffe unterhalb der Output Meter aufrufen.

 

Fazit

Umsonst – da kann man nichts falsch machen? Doch, ich finde schon. Ein überfüllter Plug-in Ordner ist lästig, kostet Speicher und behindert den Workflow. FRONTIER lohnt sich aber durchaus. Das Plug-in klingt gut, kann durch „Soft Clip“ auch als Klangwerkzeug eingesetzt werden und ist einfach zu bedienen. Schon die Grundeinstellung dürfte in vielen Fällen genügen, wenn es schnell gehen soll. Bei mir hat es schon seinen Platz gefunden!

 

Systemanforderungen

Windows PC

OS version: Windows 7, Windows 8, Windows 8.1, Windows 10

CPU: 2.0 Ghz with SSE (Multicore system 2.1 Ghz recommended)

RAM: 4 GB

Software: VST / AAX compatible host application (32bit or 64bit)

Mac OS X

OS version: 10.7.x, 10.8.x, 10.9.x, 10.10.x, 10.11.x

CPU: Intel based 1.8 Ghz (2.4 Ghz recommended)

RAM: 4 GB

Software: AU / VST / AAX compatible host application (32bit or 64bit)

 

Preis: für registrierte User umsonst

Hersteller: d16 group

Testbericht d16 group ANTRESOL

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3 Gedanken zu „Kurz-Test: d16 group FRONTIER free

  1. Spenik

    Ich finde komisch das wenn ich output auf minimal unter 0db einstelle ableton trotzdem rote spitzen auf dem master anzeigt. Ist es bei dir auch so?

  2. Jürgen Drogies Beitragsautor

    Ich hate Ableton nicht installiert und weiß nicht, ob rote Spitzen schon Übersteuerung bedeuten, oder nur den Bereich kurz darunter markieren.
    Die Bezeichnung “Limiter” für Frontier ist außerdem etwas irreführend. Ich würde lieber “Kompressor” dazu sagen, aber diese Bezeichnungen sind auch bei Hardware manchmal nicht ganz eindeutig. Frontier ist auf jeden Fall kein Brickwall Limiter!

  3. BDArker

    Oh danke für die Info ich dachte nähmlich auch das irgendwas nicht stimmt,
    da ich einen echten Limiter erwartete keinen Kompressor. So jetzt bin ich beruhigt und kann damit arbeiten.

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