Test: Leapwing Audio – DYNONE 3, Multiband Parallel-Kompressor

Von | 1. Januar 2020

DYNONE 3 heißt die neueste Version des Multiband Parallel-Kompressors von Leapwing Audio. Das Plug-in sorgt für transparenten, detailreichen Sound, ohne dass die Musik gequetscht klingt.

Leapwing DYNONE 3

Die Software-Nachbildung hochwertiger Studiogeräte gelingt heute erstaunlich gut. Analoge Technik mit ihren typischen Klangeigenschaften lässt sich so in digitale Aufnahmen integrieren. Aber es macht auch Sinn, in der digitalen Welt Möglichkeiten zu schaffen, die darüber hinausgehen. Leapwing Audio entwickelt solche Software, die guten Sound als Ziel hat ohne Hardware zu imitieren.

Die wichtigsten Features von DYNONE 3

Die Version 3 bietet einige Einstellungsmöglichkeiten, die sich manche Benutzer der Vorgängerversionen wohl gewünscht haben. Sehr effektiv ist auch der neue Center-Side Modus.

  • Multiband Kompression mit bis zu 5 Frequenzbändern, auch als Expander einsetzbar.
  • Einstellbare Crossover Bereiche.
  • Plug-in-Grafik skalierbar.
  • Neuer Center-Side Modus.
  • Threshold, Ratio, Attack (min/max) und Release (min/max) für jedes Band getrennt einstellbar.
  • Intelligenter Algorithmus für programmabhängige Attack- und Release-Zeit.
  • Anzahl der Frequenzbänder variabel. Ein- /Aus- und Soloschaltung
  • RMS- und Loudness-Anzeige (LUFS)
  • Sample Raten bis 384kHz (DXD)

Klanggestaltung

Obwohl DYNONE 3 in erster Linie ein Dynamikwerkzeug ist, lässt sich das gesamte Klangbild der Musik beeinflussen, indem einzelne Bänder verstärkt oder abgesenkt werden. Stummschaltung und Soloschaltung der einzelnen Bänder sind dabei sehr nützlich.

In and Out

Der IN-Slider beeinflusst den Kompressionseffekt. Ein höherer Pegel verstärkt die Kompression, ein niedriger schwächt sie ab. OUT hat keinen Einfluss auf die Kompression oder Expansion, sondern regelt nur den Ausgangspegel des Plug-ins. Praktisch: Wenn man die Shift-Taste gedrückt hält, reduziert sich der Ausgangspegel um den gleichen Wert, um den der Eingangspegel erhöht wird (und umgekehrt).

DYNONE 3 Pegel- und Kompressor-Einstellungen

Pegel-Anzeigen

Mit einem Klick auf CONTROLS wird das grafische Interface um einen Bereich erweitert. Unter den IN- und OUT-Fadern erscheinen dann die Pegelwerte in dBFS und LUFS. LUFS (Loudness Units relative to Full Scale) lassen sich im ausklappbaren Bereich SETTINGS zwischen Momentary, Short und Integrated umschalten. Die Anzeigen für die einzelnen Frequenzbänder zeigen neben dem jeweiligen Pegel mit einem schmalen Balken die aktuelle Stärke der Kompression.

DYNONE 3, Controls
DYNONE 3 Controls
DYNONE 3 Settings

Die Bedienung

Die wichtigsten Bedienungselemente sind übersichtlich angeordnet. Außer den Fadern und Pegelanzeigen sind die 4 Bezeichnungen am unteren Rand des Plug-in Fensters besonders wichtig.

Umschalten verschiedener Modi

Mit Klick auf die Begriffe lassen sich die Arbeitsweisen von DYNONE 3 umschalten:

Bands Linked/Bands Unlinked koppelt/entkoppelt die Fader der Bänder.

Parallel Mode On/Parallel Mode Off aktiviert/deaktiviert die Parallel-Kompression, ein wichtiges Feature von DYNONE 3.

Left-Right Mode/Center-Side Mode schaltet zwischen Stereo-Betrieb und Mitte/Seiten-Bearbeitung hin und her. Wenn der Center-Side Mode gewählt wird, erscheint oben in der Kopfzeile C, S. Zwischen den beiden Buchstaben sind zwei Kettenglieder zu sehen, erscheinen sie grün, sind Mitte und Seiten gekoppelt.

Low Latency Filters/Ultra Quality Filters/Master Quality Filters ist die Einstellung der Filterqualität.

Wenn Low Latency oder Ultra Quality gewählt wird, beansprucht DYNONE 3 weniger CPU-Power, klingt aber immer noch sehr gut. Master Quality ist anspruchsvoller, kann aber problemlos beim offline Bouncing eingestellt werden, weil dabei nicht alle Plug-ins in Echtzeit berechnet werden müssen. Für diese Technik gibt es allerdings noch eine zusätzliche Einstellung im Bereich SETTINGS mit der Bezeichnung OFFLINE RENDER MASTER Q

DYNEONE Presets
DYNEONE 3 Presets

Skalieren für Logic-User

Weil ich auf Monitoren unterschiedlicher Größe arbeite, finde ich es sehr nützlich, wenn sich die Darstellung eines Plug-ins skalieren lässt. Bei DYNONE 3 ist mir das zuerst nicht gelungen. Meine Anfrage beim Support wurde sehr schnell beantwortet. Jetzt bin ich schlauer und möchte das neue Wissen gleich weitergeben: Obwohl auch in der unteren Ecke des Plug-in Fensters der Cursor zum Doppelpfeil wird, geht es an dieser Stelle nicht. Etwas höher, wie in der Abbildung, ist der eigentliche Hotspot!

Hier skalieren!
Skalierbares Plug-in-Fenster, oben links verkleinert, daneben große Darstellung (13″ Display, MacBook Pro).

Audiobeispiele

Erste Hälfte ohne, zweite Hälfte mit DYNONE 3, Left – Right Modus

1. unbearbeitet 2. Modus Left – Right

Erste Hälfte ohne, zweite Hälfte mit DYNONE 3, Center – Side Modus

1. unbearbeitet 2. Modus Center – Side

Weitere Beispiele in meinem Test von DYNONE 2.1 hier…

Fazit

Die Vorgängerversion hat bereits gute Kritiken erhalten (nicht nur von mir!). DYNONE 3 verbessert die Möglichkeit zum Fine-Tuning und bringt außerdem mit dem Center-Side Modus eine wesentliche Neuerung mit. Grundlegende Eigenschaften habe ich in meinem Testbericht der Version DYNONE 2.1 genauer beschrieben. Leapwing DYNONE 3 ist im Prinzip leicht zu bedienen. Schon die Default-Einstellung macht den Sound transparenter; um den Effekt zu verstärken reicht es, einen der Fader hochzuschieben, die im Default-Preset gekoppelt sind. Um etwas gezielter vorzugehen, eignen sich die praxisorientierten Presets, die Aufnahme- Mix- und Mastering-Situationen abdecken. Wer alles selbst einstellen will, kommt ebenfalls zum Zuge. Die Bereiche CONTROLS und SETTINGS erlauben den Zugriff auf sehr viele Parameter. Leapwing Audio DYNONE 3 überzeugt mit klarem, unverfälschtem Sound.

Systemvoraussetzungen

64-Bit, PC mit Windows 8 oder 10, Mac mit macOS 10.10 oder höher

Plug-in Formate

VST, VST 3, AAX, AU

Preis

€ 199,- (Preisangabe unverbindlich, online ermittelt am 06. Januar 2020)

Hersteller: Leapwing Audio

30 Tage Demo Version erhältlich!

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