Vergleichstest: Mastering Plug-ins

Von | 20. August 2018

Mastering „in the box“ ist mit aktueller Software in professioneller Qualität möglich. Einfach zu bedienende oder auch komplexe Programme sind auf dem Markt. Ich habe eine Reihe von Plug-ins mit einem akustischen und einem vollständig elektronisch produzierten Musiktitel ausprobiert.

DIY-Mastering

Do it yourself beim Mastering ist so eine Sache. Man spart Geld, verzichtet aber darauf, dass ein Spezialist in einem akustisch optimierten Raum mit Top-Ausrüstung und geschulten Ohren der Musikproduktion den letzten Schliff verleiht. Oft ist aber das Budget dafür nicht vorhanden. Wer selbst mastern möchte, findet eine ganze Reihe guter Tools, die auch professionellen Ansprüchen genügen.

 

 

Wozu überhaupt Mastering?

Ein guter Mix klingt an sich schon überzeugend. Warum jetzt noch eine zusätzliche Bearbeitung? Auch wenn beim Vergleich zweier Songs die Pegelspitzen gleich laut sind, wirkt der professionell gemasterte lauter, weil die Dynamik durch Kompression verringert wurde; leise Signalanteile klingen lauter. Bei einem Vergleich kommt der lautere Titel beim Hörer besser an: mehr „Druck“ bei gleicher Lautstärke-Einstellung am Wiedergabegerät. Das hat zu einem Wettbewerb geführt, dem „Loudness War“. Übertreibt man es mit der Lautheits-Optimierung, klingt es „platt“, es fehlen Höhepunkte in der Musik und eventuell treten sogar Verzerrungen auf.

Aktuelle Plug-ins sollen für Lautheit ohne negative Auswirkungen sorgen!

Streaming Portale — War is over?

Seit die Musikindustrie höhere Einnahmen durch Streaming erzielt als durch CD-Verkäufe, ist die Frage, wie sich ein Song bei Spotify, Apple Music und den anderen Anbietern schlägt, besonders wichtig geworden. Die bekanntesten Streaming-Dienste haben eine automatische Lautstärke-Anpassung eingeführt, die dafür sorgt, dass stark komprimierte Musik mit geringerem Pegel abgespielt wird. Ist der „Loudness War“ damit beendet? Nein, denn der kompaktere Klangeindruck der komprimierten Musik bleibt erhalten, und – noch viel wichtiger: Die Funktion muss in der App eingeschaltet sein! Wieviele Musikhörer das machen, ist nicht bekannt. Meine Vergleiche mit aktuellen Chart-Hits bei Apple Music haben gezeigt, dass neue Titel nach wie vor stark komprimiert sind. Sie werden mit Anpassung nur leiser wiedergegeben, sodass bei gemischtem Programm ein nahezu einheitlicher Eindruck entsteht. Ein Nachteil für die laut gemasterten Titel ist das nicht. Die Schlussfolgerung ist nur, dass es sich nicht lohnt, Verzerrungen durch überlaute Master in Kauf zu nehmen.

LUFS

Eine vernünftige Regel beim Mixen ist es, mit Kompression und Limiting sparsam umzugehen, vor allem in der Summe. Dadurch werden alle Möglichkeiten für das Mastering offen gelassen. Nicht alle Musikstücke lassen sich mit denselben Einstellungen optimieren, es ist Feinarbeit nötig. Der Schallpegel wird mit der Maßeinheit dB gemessen, bei der Lautheitsmessung wird ebenfalls diese Skala verwendet. 1 LU (Loudness Unit) entspricht 1 dB (Dezibel). LUFS (Loudness Units relative to Full Scale) werden über verschiedene Zeitabschnitte gemessen. Während sich die Angabe M=Momentary auf 400 Millisekunden bezieht, werden für S=Short Term 3 Sekunden ausgewertet. Der Wert I=Integrated ist der Durchschnittswert, gemittelt über den gesamten Song. Bei dieser Messung wird ein Gate verwendet, wodurch besonders leise Passagen von der Bewertung ausgenommen sind. Der Integrated-Wert ist für den Vergleich ganzer Titel geeignet, weil er die durchschnittliche Lautheit eines Songs angibt, wogegen sich die Kurzzeit-Werte beim Abspielen ständig ändern.

Für diesen Test habe ich die Plug-ins so eingestellt, dass sich für die gemasterten Soundfiles jeweils ein Wert von -8 LUFS Integrated ergibt. Das ist eine starke Kompression, aber ich wollte ja auch ausprobieren, ob die Software dem Anspruch „laut aber unverzerrt und transparent“, den alle Hersteller haben, gerecht wird.

Mastering ist nicht nur laut machen!

Oft wird beim Mastering mit Equalizern gearbeitet, wenn der gesamte Mix etwas runder, wärmer, präsenter oder wie auch immer anders und besser klingen soll. Viele der getesteten Plug-ins haben einen integrierten EQ und verfügen über Sättigungs-Tools, die Effekte nachahmen, die bei hoher Aussteuerung in Röhren-Geräten und bei Tonband-Aufzeichnungen entstehen: eine weiche Dynamikbegrenzung und eine Verstärkung von Obertönen. Auch wenn man hier noch zwischen Sättigung (Saturation), Clipping, Soft-Clipping und THD differenzieren kann, verwende ich der Einfachheit halber in diesem Artikel den Begriff Sättigung. Ein zu „zischeliger“ Mix kann beim Mastering mit einem De-Esser verbessert werden. Manche der getesteten Plug-ins bieten eine solche Funktion an, ich habe sie aber hier nicht eingesetzt. Einige Sonderfunktionen der Plug-ins habe ich aber verwendet, weil sie einfach zum Produkt gehören, beispielsweise M/S- und Transienten-Bearbeitung.

Kompressor und Limiter

Kompressor und Limiter funktionieren nach dem gleichen Grund-Prinzip. Manche Hersteller verwenden nur die Bezeichnung Limiter. Der Unterschied besteht in der Art der Dynamik-Begrenzung. Ein Kompressor verdichtet die Dynamik des Audiosignals ab einer Schwelle (Threshold) in einem bestimmten Verhältnis (Ratio), z. B. 1:2, 1:4, 1:6, 1:16. Bei einer Ratio von 1: ∞ spricht man von einem Limiter, weil bei einer Pegelanhebung des Eingangssignals das Ausgangssignal nicht lauter wird, als es die Begrenzung erlaubt. Die Parameter können entweder vom User eingestellt werden, oder passen sich dem Signal automatisch an (programmabhängig). Bei einigen der getesteten Plug-ins wird auf der Bedienoberfläche zwischen Kompressor- und Limiterfunktion unterschieden, bei anderen nicht. Wenn viele Bedienelemente vorhanden sind, bedeutet das nicht automatisch besseren Sound, wichtiger ist, was „unter der Haube“ geschieht. Ein einzelner Regler mit Makro-Funktion kann gleichzeitig mehrere Parameter verändern.

M/S-Mastering

Die virtuelle Mitte (M), die durch Signale gebildet wird, die in beiden Kanälen mit gleichem Pegel vorhanden sind, sowie die Stereo-Kanäle links und rechts (S) lassen sich bei diesem Verfahren getrennt bearbeiten. Werden beispielsweise die Seitenkanäle lauter gemacht, entsteht eine Stereo-Verbreiterung. Einige Plug-ins bieten M/S-Mastering als Teil der Bedienoberfläche an. Bei vielen anderen kann man das Plugin wahlweise im Stereo-Modus einfügen oder im Modus “Dual-Mono”, in dem unterschiedliche Einstellungen für M und S gemacht werden können.

M/S-Einstellung im Modus Dual-Mono in Logic Pro X

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Audio-Beispiele

Wer an Studioarbeit gewöhnt ist weiß, das es oft nötig ist, einen Musikabschnitt immer wieder hintereinander zu hören. So ist es auch bei meinen Test-Beispielen, denn wie sollte man sonst in der Lage sein, die Testkandidaten zu vergleichen? Ich habe mich um aussagekräftige Gegenüberstellungen bemüht, trotzdem ist es möglich, dass es nur an den Einstellungen liegt, wenn A etwas besser klingt als B. Eine Kaufentscheidung sollte deshalb nicht allein auf Grund der Hörbeispiele getroffen werden.

Die Testkandidaten

  • Brainworx bx_XL_V2
  • Brainworx bx_masterdesk
  • Eventide Newfangled Elevate
  • IK Multimedia Lurssen Mastering Console
  • IK Multimedia One
  • IK Multimedia T-Racks 5 Mastering Suite
  • Softube Weiss DS1-MK3, Softube Weiss Compressor Limiter

Alle getesteten Plug-ins kombinieren Funktionen, für die man im Hardware-Bereich eine Kette von Geräten benötigt. Eine Ausnahme ist Softube Weiss DS1-MK3, die virtuelle Nachbildung eines einzelnen Multi-Funktionsgeräts. Der Funktionsumfang ist unterschiedlich. Nur wenige Produkte haben eine automatische Berücksichtigung von inter-sample-peaks. Diese lassen sich auch vermeiden, indem man nicht die Vollaussteuerung von 0,0dB, sondern einen etwas geringeren Wert für das Master verwendet. Deshalb halte ich das Fehlen nicht für einen Nachteil. Eine Dithering-Funktion hat die DAW im Allgemeinen an Bord, sie muss nicht im Plug-in vorhanden sein. Sidechain-Kompression ist innerhalb einer DAW immer möglich; viele Plug-ins haben die Funktion auch eingebaut, sodass sich unkomprimiertes und komprimiertes Signal intern mischen lassen.

Vom Mix zum Master

Damit der Unterschied zwischen dem Original-Mix und dem Master deutlich wird, zunächst zwei Hörbeispiele, jeweils ohne und mit Bearbeitung, direkt hintereinander. Als Mastering-Prozessor diente hier der Softube Weiss DS1-MK3.

Die Abbildung zeigt die Wellenform des ersten Demo-Titels: Mix (blau) und Master (gelb)

Logic Wellenform-Display

Hörbeispiele Softube Weiss DS1-MK3:

 

 

Brainworx bx_XL_V2

Brainworx bx_XL_V2

Der Prozessor, der von Plugin Alliance vertrieben wird, hat seinen Schwerpunkt beim M/S-Verfahren. Das Plug-in kombiniert Kompressor, Sättigungseffekt (hier XL genannt) und Limiter miteinander. Besonderheiten sind internes Side-Chaining und der Mono Maker, mit dem tiefe Frequenzen unterhalb einer wählbaren Frequenz in ein Mono-Signal umgewandelt werden können.

  • Kompressor/Limiter: ja
  • EQ: ja
  • Sättigung: ja
  • Transienten-Bearbeitung: nein
  • De-Esser: nein
  • Stereo-Verbreiterung: im M/S-Modus
  • Dithering: nein
  • Automatik gegen inter-sample peaks: nein

Hersteller: Plugin Alliance

Preis: $329,-*

Hörbeispiele Brainworx bx_XL_V2:

Ausführlicher music-knowhow Testbericht hier…

 

 

Brainworx bx_masterdesk

Brainworx bx_masterdesk

Auch Brainworx bx_masterdesk ist im Vertrieb von Plugin Alliance. Das Plug-in im Analog-Stil ist übersichtlich und leicht zu bedienen. Im Idealfall reicht es aus, den Volume-Regler soweit aufzudrehen, bis die gewünschte Lautheit erreicht ist. Die Output-Trim Funktion verhindert Übersteuerung. Außerdem kann der Sound mit dem EQ bearbeitet werden. Es gibt den vom bx_XL-V2 bekannten Mono Maker für Bassfrequenzen und die Möglichkeit der Stereo-Verbreiterung, hier nicht durch M/S-Processing, sondern mit einem automatischen EQ-System.

Der 4-Band-EQ wird durch den Low Resonance Filter und den High-Resonance-Filter ergänzt, die für mehr Transparenz im jeweiligen Spektrum sorgen können.

  • Kompressor/Limiter: ja
  • EQ: ja
  • Sättigung: ja (THD)
  • Transienten-Bearbeitung: nein
  • De-Esser: ja
  • Stereo-Verbreiterung: ja
  • Dithering: nein
  • Automatik gegen inter-sample peaks: nein

Hersteller: Plugin Alliance

Preis: $299,-*

Hörbeispiele Brainworx bx_masterdesk:

 

 

 

Eventide Newfangled Elevate 1.5

Eventide Newfangled Elevate 1.5

Das Mastering-Bundle Newfangled Elevate 1.5 besitzt die Eigenschaften der von mir getesteten Version 1.0 und wurde um einige neue Features ergänzt, wie die Einstellung „True Peak“ zur Vermeidung von inter-sample peaks, die bei der Konvertierung in Formate wie mp3 problematisch werden können. Die Bereiche Sättigung (Saturate) und Transienten-Bearbeitung (Punctuate) sind jetzt als separate Plug-ins im Bundle enthalten, wie auch schon zuvor der Equalizer EQuivocate. Damit lassen sich beispielsweise einzelne Spuren oder Busse bearbeiten, während Elevate in der Summe eingesetzt wird.

Elevate besitzt einen 26-Band Multiband-Limiter, der adaptive (anpassungsfähig, lernfähig) arbeitet. Die Bearbeitung mit Elevate richtet sich nach den Eigenschaften des menschlichen Ohrs, erzeugt einen transparenten Sound und erhält oder verstärkt den Dynamik-Eindruck. Die „künstliche Intelligenz“ der Software lässt sich aber auch ganz oder in Teilbereichen ausschalten.

Die 26 Frequenzbänder lassen sich für jeden Bereich manuell einstellen, als Kurve einzeichnen, Solo abhören und mehr.

  • Kompressor/Limiter: ja
  • EQ: ja
  • Sättigung: ja
  • Transienten-Bearbeitung: ja
  • De-Esser: nein
  • Stereo-Verbreiterung: nein
  • Dithering: nein
  • Automatik gegen inter-sample peaks: ja

Hersteller: Newfangled
Vertrieb: Eventide

Preis: $139,-*

Hörbeispiele Eventide Newfangled Elevate:

Ausführlicher music-knowhow Testbericht hier…

 

 

Ein Blick ins Lurrsen Studio

IK Multimedia Lurssen Mastering Console

Die Mastering-Kette des Lurssen Mastering Studios in Los Angeles wurde hier „gemodelt“. Die Software lässt sich sowohl stand-alone, als auch als Plug-in verwenden. Eine Stärke der IK Multimedia Lurssen Mastering Console sind die nach Genres geordneten Presets. Die Erfahrung von Fachleuten steckt nicht nur in der Zusammenstellung der Module, sondern auch in den Einstellungen der Presets. Bis zu 5 Module – Emulationen von Hardware der Spitzenklasse – bilden die Mastering-Kette. Sowohl Röhren- als auch Transistor-Prozessoren sind vorhanden; nur wenige Parameter lassen sich vom Benutzer editieren.

In der Liste der Funktionen steht sehr oft „nein“, das ändert aber nichts am hervorragenden Sound! Wenn diese Funktionen benötigt werden, können zusätzliche Plug-ins eingesetzt werden.

  • Kompressor/Limiter: ja
  • EQ: ja
  • Sättigung: ja, durch Röhren-Module
  • Transienten-Bearbeitung: nein
  • De-Esser: nein
  • Stereo-Verbreiterung: nein
  • Dithering: nein
  • Automatik gegen inter-sample peaks: nein

Hersteller: IK Multimedia

Preis für Mac und Pc: €190,39*

Preis für iOS: kostenlos im App Store*

Hörbeispiele IK Multimedia Lurssen Mastering Console:

Ausführlicher music-knowhow Testbericht hier…

 

 

All-in-one-Prozessor “One”

IK Multimedia One

One bietet die Features einer Mastering-Kette in einem einzigen Plug-in, daher „One“. Einer für alles – kann das etwas taugen? Obwohl One zur T-RackS 5 Suite gehört, ist das Plug-in auch einzeln erhältlich und kann ganz allein Mastering-Aufgaben bewältigen. Mit nur 9 Reglern lassen sich alle wichtigen Parameter steuern. Hier ist es nicht möglich, gezielt eine bestimmte Frequenz mit einem bestimmten Filtertyp mit einer bestimmten Flankensteilheit zu bearbeiten, und ähnliches. Aber wenn der Mix in Ordnung ist, klingt das Master, das mit One erstellt wurde, toll und braucht sich vor aufwändigeren Lösungen nicht zu verstecken.

  • Kompressor/Limiter: ja
  • EQ: ja
  • Sättigung: ja
  • Transienten-Bearbeitung: ja
  • De-Esser: nein
  • Stereo-Verbreiterung: ja
  • Dithering: nein
  • Automatik gegen inter-sample peaks: nein

Preis: €95,19*

Hörbeispiele IK Multimedia One:

Ausführlicher music-knowhow Testbericht innerhalb des T-RackS 5 Tests hier…

 

 

IK Multimedia T-RackS 5 Mastering-Suite

IK Multimedia T-RackS 5 Mastering Suite

IK Multimedia T-RackS hat Tradition und ist über viele Jahre weiter entwickelt worden. Mit 38 Modulen ist es die wahrscheinlich längste Mastering-Kette der Welt. Aber Spaß beiseite, natürlich verwendet man die nicht alle Geräte gleichzeitig, aber es besteht eine riesengroße Auswahl an virtuellen Prozessoren und es gibt nahezu unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten. Die Software wird häufig upgedatet und mit jeder neuen Versionsnummer kommen Module hinzu, die begeistern können. Zwei Beispiele aus Version 5: Master Match und Dyna-Mu, eine Emulation des legendären Vari-Mu Kompressors. Mit der T-RackS 5 Suite ist alles auf dem neuesten Stand, auch ältere Module wurden überarbeitet. Sehr gut gefällt mir auch die attraktive und übersichtliche Optik. Eines meiner Lieblings-Module unter den 38 Kandidaten ist der IK Multimedia Stealth Limiter, den ich fast immer als Brickwall-Limiter im Mix verwende. Erst durch ein Konkurrenzprodukt ist mir kürzlich aufgefallen, dass die Benutzeroberfläche weiß (weiss?) gestaltet wurde.

Die IK Multimedia T-RackS 5 Suite funktioniert stand-alone und als Host-Plug-in für die T-RackS-Module. Sie bietet nicht nur Quantität sondern auch Qualität. Jedes Modul kann aber auch einzeln in DAW-Kanälen und Bussen verwendet werden.

  • Kompressor/Limiter: ja
  • EQ: ja
  • Sättigung: ja
  • Transienten-Bearbeitung: ja
  • De-Esser: ja
  • Stereo-Verbreiterung: ja
  • Dithering: nein
  • Automatik gegen inter-sample peaks: nein

Preise:

T-RackS 5 MAX mit allen 38 Modulen:€356.99*

T-RackS Custom Shop: umsonst incl. Classic Equalizer. Möglichkeit weitere Module aus dem Plug-in heraus zu testen und zu kaufen.

Einzelne Module: zwischen ca. €90,-* und ca. €180,-*

Hörbeispiele IK Multimedia T-RackS 5:

Ausführlicher music-knowhow Testbericht hier…

music-knowhow Testbericht, IK Multimedia Stealth Limiter hier…

 

 

Softube Weiss DS1-MK3, Softube Weiss Compressor Limiter

Für die Weiss-Plug-ins hat Softube die Original-Algorithmen des Weiss DS1-MK3 Mastering-Prozessors verwendet. Weil es sich bei der Hardware um ein voll digitales Gerät handelt, klingt die Bearbeitung mit der Software identisch. Es gibt inzwischen vier Softube-Weiss-Plug-ins, von denen ich zwei hier vorstelle. In der Liste der Eigenschaften habe ich bei EQ „ja“ eingesetzt. Genau genommen handelt es sich um spezielle Filter, aber dabei geht es ja auch um die Beeinflussung von Frequenzen. Sättigungs-Parameter fehlen den Weiss-Produkten, sie sind ganz auf einen glasklaren Sound ausgerichtet.

 

 

Der Softube Weiss DS1-MK3 ist ein virtueller Nachbau des hoch angesehenen und sehr teueren Hardware Prozessors. Auch die Grafik stellt das Gerät originalgetreu dar. Das hat auch Nachteile, denn Display und Bedienelemente sind dadurch teilweise sehr klein geraten. Eine Stärke DS1-MK3 ist die gezielte Bearbeitung bestimmter Frequenzbereiche, damit könnte man einen nicht optimal geratenen Mix eventuell retten. Um unterschiedliche Signale optimal einzufangen, besitzt der Kompressor nicht nur einen, sondern drei Release-Regler und ein Release-Delay. Die sinnvolle Kombination der Einstellmöglichkeiten stellt eine Herausforderung für den Benutzer dar.

  • Kompressor/Limiter: ja
  • EQ: ja
  • Sättigung: nein
  • Transienten-Bearbeitung: nein
  • De-Esser: ja
  • Stereo-Verbreiterung: nein
  • Dithering: ja
  • Automatik gegen inter-sample peaks: nein

Hörbeispiele sind die ersten beiden Audio-Files in diesem Test, in denen der Mix dem gemasterten Song gegenübergestellt wird!

Preis: DS1-MK3: €444,-*

 

 

Softube Weiss Compressor/Limiter ist für mich die DAW-gerechteste Umsetzung eines virtuellen Mastering-Prozessors mit Weiss-Algorithmen. Im Vergleich mit dem Flaggschiff DS1-MK3 fehlt nichts Wesentliches, Der Compressor/Limiter hat dafür zusätzliche Features und vor allem eine übersichtliche Bedienoberfläche und ein großes, mehrfach umschaltbares Display, das deutliche Anzeigen liefert.

  • Kompressor/Limiter: ja
  • EQ: ja
  • Sättigung: nein
  • Transienten-Bearbeitung: nein
  • De-Esser: nein
  • Stereo-Verbreiterung: nein
  • Dithering: ja
  • Automatik gegen inter-sample peaks: nein

Preis: Compressor/Limiter: €249,-*

Hörbeispiele Softube Weiss Compressor/Limiter:

Ausführlicher music-knowhow Testbericht hier…

 

 

Fazit

Alle Testkandidaten machen einen guten Job. Bei einem ausgewogenen Mix kann selbst mit dem preisgünstigsten Plug-in ein professionell klingendes Ergebnis erzeugt werden. Wer differenzierte Eingriffsmöglichkeiten benötigt, sollte sich den Funktionsumfang jeweils genau ansehen. Bei den Produkten, die mit vielen Bedienelementen und Features daherkommen, gibt es immer auch gute Presets, sodass man sich nicht im Parameter-Dschungel verirren muss. Einige Mastering-Plug-ins orientieren sich stark an den Geräten der „realen Welt“. Ein Sonderfall sind die Softube Weiss Prozessoren, bei denen Original-Algorithmen der (digitalen) Hardware verwendet werden. Oft werden Analog-Geräte „gemodelt“; IK Multimedias Lurssen Mastering Console emuliert sogar ein vollständiges Mastering-Studio mit den Geräte-Konfigurationen und Parameter-Einstellungen der preisgekrönten Betreiber. Auch Brainworx bx_masterdesk orientiert sich an analoger Hardware, ist leicht zu bedienen, übersichtlich strukturiert und bringt ein lehrreiches und verständliches Manual mit. Hinzu kommen eigenständige Features. Das Plug-in kam erst im August 2018 auf den Markt. Ein anderer Ansatz gefällt mir ebenfalls sehr gut: Die spezielle Programmierung für die DAW mit dem Ziel, einen optimalen virtuellen Soundprozessor zu erschaffen, ohne spezielle Hardware zu immitieren! In dieser Kategorie gefällt mir das Mastering-Bundle Eventide Newfangled Elevate am besten.

Die Lurssen Mastering Console und die T-RackS 5 Mastering Suite, beide von IK Multimedia, sind nicht nur als Plug-ins, sondern auch stand-alone verwendbar. Die T-RackS 5 Mastering Suite erlaubt sogar die Eingabe von Meta-Daten und ist ein der Lage, DDP-Files für CD-Produktionen zu exportieren.

Bei allen getesteten Produkten überzeugte mich das klangliche Ergebnis. Die Unterschiede liegen in der Benutzerfreundlichkeit, im Umfang der Funktionen und natürlich beim Preis!

*Preise wurden online ermittelt (Stand: August 2018). Einige Anbieter nennen nur den Dollar-Preis. Bei einem online-Kauf erfolgt die Umrechnung in EUR, dadurch verringert sich die Summe je nach Wechselkurs. Alle Preisangaben ohne Gewähr.

 

Mehr Hörbeispiele im Player

Für das aktuelle Album meines Musikprojekts BACK TO THE MOON wurden in der Summe beim Mix und beim Mastern diese Plug-ins eingesetzt:*

Stereo-Summe beim Mix: IK Multimedia Stealth Limiter.

Mastering-Prozessor: Eventide Newfangled Elevate; zusätzlich als Sättigungs-Effekt bei einigen Titeln: ISM Aroma; Stereo-Verbreiterung: IK Multimedia T-RackS 5 Quad Image

*Die Softube Weiss Plug-ins und Brainworx bx_masterdesk waren noch nicht erhältlich.

Von jedem Song kann ein Abschnitt im Player angehört werden. Wer einen Streaming-Dienst verwendet, kann die vollständigen Songs dort finden. Icons, die mit den bekanntesten Streaming-Diensten verlinkt sind, befinden sich im Player, rechts neben den Abspiel-Buttons.

 

Aktuelle Testberichte und mehr zum Thema Musik immer hier…

Ein vollständiges Inhaltsverzeichnis aller Artikel auf facebook hier…

 

2 Gedanken zu „Vergleichstest: Mastering Plug-ins

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